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Podcast "Ukraine – die Lage" Sicherheitsexperte Mölling: Die russische Offensive hat begonnen

Soldaten der russischen Armee üben auf einem Truppenübungsplatz im Gebiet Donezk
 Soldaten der russischen Armee üben auf einem Truppenübungsplatz im Gebiet Donezk.
© Alexei Alexandrov / AP / DPA
Die russischen Truppen im Osten der Ukraine haben nach den Worten des Sicherheitsexperten Christian Mölling die lange erwartete Offensive gestartet. Mölling sagt, unabhängige Quellen wiesen darauf hin, dass der Angriff bereits begonnen habe. "Wir dürfen davon ausgehen, dass die Offensive da ist."

Die russischen Truppen im Osten der Ukraine haben nach den Worten des Sicherheitsexperten Christian Mölling die lange erwartete Offensive gestartet. Mölling sagte am Freitag im stern-Podcast "Ukraine – die Lage", unabhängige Quellen wiesen darauf hin, dass der Angriff bereits begonnen habe. "Wir dürfen davon ausgehen, dass die Offensive da ist." Es gehe aber nicht um die Ereignisse der letzten Stunden und Tage, sondern um die großen Linien des Krieges. Und da sei klar: "Wenn Russland seine Kriegsziele erreichen will, dann muss es eine Offensive starten." 

Nach der Einschätzung des Forschungsdirektor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik hat sich die russische Armee "in den letzten Wochen und Monaten sehr zurückgehalten, weil sie einfach Angst davor gehabt hat, weiter verheizt zu werden". Schwierige und gefährliche Aufgaben habe die Söldnertruppe Wagner übernommen, die viele Rekruten in den sicheren Tod geschickt habe.

"Neuer Politik-Zyklus"

Mölling sagte weiter, mit der Europareise von Wolodimir Selenskij beginne aus Sicht der Ukrainer "ein neuer Politik-Zyklus". Schon der USA-Besuch des ukrainischen Präsidenten habe gezeigt, wie wichtig die persönliche Präsenz sei. Von seinen Gesprächen in London, Paris und Brüssel sei Selenskij zwar nicht mit einem fertigen Paket an Unterstützungsleistungen heimgefahren. "Es besteht aber die Möglichkeit, wieder etwas auf die Agenda zu setzen", sagte er. Ob die Ukraine die gewünschten Kampfjets aus dem Westen erhalten wird, ist nach Einschätzung Möllings weiter offen. "Dieser Drops ist noch lange nicht gelutscht", sagte er. Deutschland werde dabei aber keine zentrale Rolle spielen. "Wir werden keine liefern, weil wir keine haben. Ob die anderen liefern, wird sich zeigen." 

Mölling warb dafür, die Lieferung von Jets vor allem davon abhängig zu machen, ob sie der Ukraine militärisch nutzen: "Ein Argument gegen Kampfflugzeuge muss aus der Analyse der Lage vor Ort und der nächsten sechs Monate entspringen – und nicht daraus, ob die deutsche Debatte ermattet ist."

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