Gut eine Woche vor der Wahl in den USA ist der Vorsprung des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama in der Gunst der Wähler auf nur noch fünf Punkte geschrumpft. Nach der veröffentlichten Umfrage von Reuters/C-Span/Zogby würden 49 Prozent der Wähler für den schwarzen Senator aus Illinois stimmen, wenn der nächste US-Präsident schon jetzt gewählt würde. Sein republikanischer Gegenkandidat John McCain könnte mit 44 Prozent rechnen. Obamas Vorsprung ist damit an drei Tagen in Folge deutlich geschrumpft: Am Donnerstag hatte er noch mit zwölf Punkten vorn gelegen.
Meinungsforscher John Zogby sprach von einer Trendwende für McCain, der sich in den vergangenen Tagen vermehrt wirtschaftlichen Themen zugewandt habe. Bislang hatten Wirtschaftsflaute und Finanzkrise in den Umfragen Obama Aufschwung gegeben.
Der Umfrage zufolge konnte Obama lediglich in der untersten Einkommensschicht einen deutlichen Vorsprung behaupten. McCain - bislang nur bei den Top-Verdienern in Führung - liegt nun in allen anderen Einkommensklassen vorne. Meinungsforscher Zogby vermutete, dass vor allem Menschen mit mittleren Einkommen zunehmend Steuererhöhungen unter einem Präsidenten Obama fürchten.
Auch bei Frauen und Unabhängigen konnte McCain zuletzt punkten, auch wenn Obama hier weiter deutlich in Führung blieb. Bei den Unabhängigen schmolz der Vorsprung auf 14 Punkte nach einem Höhepunkt von 29 Punkten, bei Frauen betrug der Vorsprung ebenfalls 14 Prozent nach maximal 20 Punkten. Bei männlichen Wählern führt McCain nun 48 zu 44 Prozent, bei weißen Wählern wuchs der Vorsprung McCains auf zwölf von sechs Punkten am Freitag.