Der Iran hat am Dienstag ungeachtet von Protesten des Westens mit der umstrittenen Urananreicherung in der Atomanlage Natans begonnen. Das bestätigte der Leiter der iranischen Atombehörde, Ali Akbar Salehi, laut iranischer Nachrichtenagentur Irna. Die USA und Frankreich forderten neue Sanktionen.
Der Westen verdächtigt das islamische Land, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Atomenergie an Nuklearwaffen zu arbeiten. Die internationale Gemeinschaft fordert deshalb, dass der Iran die Urananreicherung unter internationaler Kontrolle in Frankreich und Russland vornehmen soll.
Der Prozess zur Urananreicherung sei in Gang gesetzt und eine Kaskade von 164 Zentrifugen vorbereitet worden, sagte Salehi. Damit könnten drei bis fünf Kilogramm von 20-prozentigem Uran im Monat für einen Forschungsreaktor in Teheran hergestellt werden.
Der iranische Atomchef betonte, der Prozess in Natans könne von Inspekteuren der Internationalen Atomenergieorganisation IAEA, die in Teheran stationiert seien, beobachtet werden. Nach Angaben des iranischen Fernsehsenders El Alam waren die Kontrolleure dabei, als das Verfahren in Natans gestartet wurde.
Die IAEA hatte Teheran vorgeschlagen, sein niedrig angereichertes Uran zur weiteren Anreicherung in einer einzigen Lieferung ins Ausland zu schicken. Die iranische Führung forderte aber, den Austausch parallel und in Etappen zu vollziehen. Salehi hatte am Montag mitgeteilt, der Iran werde seine Anreicherung stoppen, sollte Teheran parallel kleinere Mengen Uran austauschen dürfen. Für den Bau von Atomwaffen würde auf mehr als 80 Prozent hoch angereichertes Uran benötigt.