Die beiden US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Kamala Harris wollen im September zu ihrem ersten TV-Duell gegeneinander antreten. Der Fernsehsender ABC teilte mit, der Republikaner und die Demokratin hätten beide einer Debatte am 10. September (Ortszeit/11. September MESZ) zugestimmt. Den Termin hatten zuvor bereits Trump und der demokratische US-Präsident Joe Biden vereinbart, bevor Biden sich aus dem Rennen zurückzog und Harris nachrückte.
Trump hatte zwischenzeitlich jedoch als Alternative einen anderen Termin bei einem anderen Sender vorgeschlagen. Nun erklärte der Republikaner bei einer Pressekonferenz in seinem Anwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida, er wolle zu insgesamt drei Debatten gegen Harris antreten. Sein Team habe mit zwei anderen Fernsehsendern Termine für den 4. September (nach deutscher Zeit 5. September) und für den 25. September (nach deutscher Zeit 26. September) vereinbart.
Harris sagte am Rande einer Wahlkampftour im Bundesstaat Michigan nach Angaben von mitreisenden Journalisten, sie sei froh, dass Trump einer Debatte am 10. September endlich zugestimmt habe. Sie sei offen dafür, über eine weitere Debatte zu reden. Konkreter wurde sie nicht.
TV-Duell nicht nur zwischen Harris und Trump
Trump sagte weiter, auch eine Debatte der beiden Vizepräsidentenkandidaten, J.D. Vance und Tim Walz, sei geplant. Einen möglichen Termin dafür nannte er nicht.
Trump und Harris hatten sich in den vergangenen Tagen ein öffentliches Gezerre um einen Termin für ein TV-Duell geliefert und sich gegenseitig vorgeworfen, sich aus Angst vor dem jeweils anderen wegzuducken.
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Vier Jahre lang stand sie meist im Schatten Bidens. Mit der Immigration und der Reform der Strafjustiz war sie für besonders undankbare Bereiche verantwortlich, mit denen sich kaum Wahlen gewinnen lassen. Häufig blieb sie eher im Hintergrund und ist zwar landesweit bekannt, aber kaum jemand weiß, wofür sie steht. Zur möglichen Retterin der Stunde wurde sie erst nach Bidens miserabler TV-Debatte. Plötzlich suchten die Demokraten händeringend nach einer möglichen Nachfolgerin – und Harris war da. Denn an dem Doppel-Ticket hängen Millionen US-Dollar an Wahlkampfspenden, die Harris im Gegensatz zu anderen Kandidatinnen oder Kandidaten nutzen dürfte. Bisher jedoch bleibt Biden auf seinem Posten – und damit auch Harris
Bei seiner Pressekonferenz in Mar-a-Lago griff Trump Harris einmal mehr scharf an, verunglimpfte sie als inkompetent und dumm und sagte unter anderem: "Sie ist nicht klug genug, eine Pressekonferenz zu geben."
Trump beteuert friedliche Machtübergabe
Zugleich beteuerte er bei der Pressekonferenz, es werde "selbstverständlich" eine friedliche Machtübergabe geben. Die habe es bei der jüngsten Wahl gegeben, behauptetet er, und die werde es wieder geben. "Ich hoffe einfach, dass wir ehrliche Wahlen haben werden. Das ist alles."
Damit bezog er sich auf eine Warnung von US-Präsident Biden. Der sei "überhaupt nicht zuversichtlich", dass es bei einer Wahlniederlage Trumps eine friedliche Machtübergabe geben werde, antwortete er in einem Interview des US-Senders CBS News auf eine entsprechende Frage.
Im März hatte der Ex-Präsident bei einer Wahlkampfveranstaltung gesagt: "Wenn ich nicht gewählt werde, wird es ein Blutbad geben." In dem Interview sagte der US-Präsident zu Trumps Äußerungen: "Er meint, was er sagt. Wir nehmen ihn nicht ernst. Er meint es so."