In den USA hat der ultra-konservative Fernsehprediger Pat Robertson zur Ermordung des venezuelanischen Präsidenten Hugo Chavez aufgerufen. Chavez sei eine fürchterliche Gefahr und wolle sein Land zu einem Stützpunkt für kommunistische Infiltration und moslemischen Extremismus machen, sagte Robertson in seiner am Montagabend ausgestrahlten Fernsehsendung. "Wir haben die Fähigkeit, ihn auszuschalten und ich glaube die Zeit ist gekommen, dass wir diese Fähigkeit nutzen." Wenn Chavez glaube, dass die USA ihn töten wollten, "sollten wir es wirklich tun", sagte Robertson, der auch Gründer der so genannten Christian Coalition ist. Ein solches Attentat sei billiger, als Krieg gegen Venezuela zu führen, sagte der 75-Jährige.
Die US-Regierung hat sich von den Äußerungen Robertsons distanziert. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld wies am Dienstag solche Überlegungen von sich: "So etwas verstößt gegen das Gesetz. Unser Ministerium tut so etwas nicht." Der Sprecher des Außenministeriums, Sean McCormack, sagte, die Äußerungen von Pat Robertson seien "unangebracht" und entsprächen nicht der Position der Regierung.
Chavez ist einer der schärfsten Kritiker der Politik von US-Präsident George W. Bush. In der Vergangenheit hat Chavez den USA mehrmals vorgeworfen, seinen Sturz zu planen oder ein Attentat vorzubereiten. Die Beziehungen zwischen den beiden Staaten haben sich seit einem Putsch im Jahr 2002 abgekühlt, bei dem Chavez kurzzeitig die Macht verlor. Chavez wirft den USA vor, den Staatsstreich angezettelt zu haben. Die USA haben den Vorwurf zurückgewiesen.