USA Kongress will Mandela von Terrorliste streichen

Unglaublich, aber wahr: Der Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela steht auf der Terrorliste der USA. Will er in das Land reisen, geht das nur mit einer speziellen Genehmigung. Doch damit soll nun Schluss sein.

Der Friedensnobelpreisträger und ehemalige südafrikanische Präsident Nelson Mandela muss bei der Einreise in die USA immer noch eine Spezialgenehmigung des Außenministeriums beantragen, um zu beweisen, dass er kein Terrorist ist. Auch die aktiven Politiker der südafrikanischen Regierungspartei ANC sind davon betroffen.

Damit soll nun endlich Schluss sein. Beide Häuser des Kongresses haben Präsident George W. Bush am Freitag ein entsprechendes Gesetz zur Unterschrift zugeleitet. Der Afrikanische Nationalkongress (ANC) kämpfte gegen das Apartheidregime in Südafrika und wurde zu Zeiten des Kalten Krieges von den USA als prokommunistische Terrororganisation eingestuft.

Der ANC, der Südafrika seit 1994 demokratisch regiert, wurde vor Jahren von der Liste terroristischer Organisationen gestrichen, seine Mitglieder blieben jedoch bei der Einwanderungsbehörde als Gefährder eingestuft. Der demokratische Abgeordnete Howard Berman erklärte, mit dem neuen Gesetz werde die Stigmatisierung des ANC beendet und die USA stellten sich klar auf die Seite derer, die die Apartheid bekämpft haben.

US-Außenministerin Condoleezza Rice hatte den Abgeordneten bei einer Anhörung im April gesagt, wie peinlich es ihr sei, dass sie zum Beispiel die Einreise ihres südafrikanischen Amtskollegen extra genehmigen müsse, "ganz zu Schweigen vom großen Staatsmann Nelson Mandela".

AP
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