Beim ersten gemeinsamen Auftritt in diesem Wahlkampf haben sich der demokratische Präsidentschaftskandidat Barack Obama und sein republikanischer Rivale John McCain nachdrücklich zu christlichen Grundwerten und zum christlichen Glauben bekannt. Während Obama sich aber am Samstagabend in der Großkirche Saddleback im Südosten von Los Angeles für ein Abtreibungsrecht der Frauen aussprach, setzte sich McCain entschieden für die "Pro-Leben-Bewegung" ein, die jede Abtreibung strikt ablehnt. "Menschenrechte beginnen bei der Empfängnis", sagte McCain.
Obama und McCain wurden getrennt in jeweils einstündigen Interviewrunden von dem populären Pfarrer und Erfolgsautor Rick Warren befragt. Die beiden Präsidentschaftskandidaten begegneten sich vor den vielen tausend christlichen Besuchern der Kirche nur kurz auf der Bühne, wo sie sich freundlich begrüßten und umarmten.
Obama verteidigte das grundsätzliche Recht der Frauen, in persönlicher Not abzutreiben. Allerdings müsse alles getan werden, um den Frauen andere Optionen als eine Abtreibung zu eröffnen, angefangen von finanzieller Hilfe bis zur Förderung von Adoptionen. Obama kündigte an, dass er als Präsident Steuererhöhungen für Familien realisieren möchte, die über 150.000 Dollar verdienen. Steuererhöhungen seien notwendig, um die marode Infrastruktur in den USA zu verbessern und um bessere Schulen zu haben.
McCain will als US-Präsident den Terroristenführer Osama bin Laden "bis zu den Toren der Hölle jagen" lassen und ihn seiner Strafe zuführen. McCain nannte den extremistischen Islam als "Herausforderung des 21. Jahrhundert". Er versprach die Terrororganisation El Kaida zu bekämpfen, bis sie völlig besiegt sei. Die USA müssten überall in der Welt dafür einstehen, dass Freiheit und Menschenrechte verteidigt werden.
DPA