USA und Russland Kooperation bei Nukleartechnik

Was die Entwicklung ziviler Atomtechnik betrifft, waren die USA und Russland jahrzehntelang Erzrivalen. Das könnte sich nun ändern: Die Präsidenten Bush ubnd Putin haben erstmals eine Kooperation angekündigt - die auch den Iran betrifft.

US-Präsident George W. Bush wird einem Zeitungsbericht zufolge erstmals eine umfassende Zusammenarbeit seines Landes mit Russland bei ziviler Atomtechnik erlauben. Die Entscheidung werde im Vorfeld des Treffens von Bush mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin auf dem G8-Gipfel in St. Petersburg verkündet werden, berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf Vertreter der USA. Die Entscheidung wäre eine Kehrtwende für beide Staaten, die in Atomfragen jahrzehntelang eher Widersacher als Partner waren.

Die Zusammenarbeit könnte dem Bericht zufolge auch dazu dienen, Russland zu einer besseren Zusammenarbeit im Atomstreit mit dem Iran zu bewegen. Nachdem Bush sich lange gegen eine Atom-Kooperation der USA mit Russland gesträubt habe, wolle er damit nun die konstruktivere Rolle des Landes im Atomstreit des Westens mit dem Iran anerkennen, berichtet das Blatt weiter.

Die Zusammenarbeit könne einen Umfang von mehreren Milliarden Dollar haben. Russland habe dabei dann unter anderem die Möglichkeit, tausende Tonnen an verbrauchtem Nuklear-Material aus von den USA belieferten Atom-Reaktoren einzuführen und zu lagern.

Formales Abkommen nötig

Für die Zusammenarbeit wäre allerdings nach US-Recht ein formales Abkommen notwendig. Dem Bericht zufolge kann die Atom-Kooperation jedoch wahrscheinlich ohne Billigung durch den US-Kongress stattfinden.

Politische Beobachter erwarten breiten Widerstand gegen die Zusammenarbeit, da diese als Belohnung für Putins autoritären Kurs gewertet werden könnt. Russland verweigert sich Sanktionen gegen den Iran im Atomstreit. Andere Kritiker befürchten durch das Atom-Bündnis Gefahren für die Umwelt.

Reuters
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