Vergeltung für Terrorserie 13 Menschen sterben bei israelischen Angriffen in Gaza

Nach den blutigen Terroranschlägen bei Eilat schlägt Israel hart zurück. Im Gazastreifen erleben die Menschen die zweite Bombennacht in Folge. Israel wird unterdessen mit Kleinraketen beschossen.

Bei israelischen Vergeltungsangriffen für die Terrorserie im Süden des Landes sind nach palästinensischen Angaben bisher 13 Menschen im Gazastreifen getötet worden. In der zweiten Bombennacht in Folge starben nach Angaben des medizinischen Notdienstes aus der Nacht zum Samstag fünf Menschen. Mindestens 21 Bewohner des Gebiets wurden seit Donnerstag verletzt.

Zugleich schlugen in den israelischen Gebieten um den Gazastreifen neuen Medienberichten zufolge mindestens 33 selbst gebaute Raketen und Geschosse ein. Zehn Israelis sollen dabei verletzt worden sein, zwei von ihnen schwer. Nach israelischen Angaben konnte das neue Raketenabwehrsystem "Iron Dome" mehrere der Geschosse noch vor dem Einschlag zerstören. Palästinenser und Israelis erklärten, lediglich jeweils auf Angriffe des Gegners zu reagieren.

Unter den Toten im Gazastreifen sollen sich auch zwei führende Mitglieder der besonders radikalen Gruppe "Volkswiderstands-Komitee" (PRC) befinden. Nach israelischen Angaben wurden die beiden gezielt getötet. Diese Organisation dementierte jedoch, etwas mit der Serie von Terroranschlägen am Vortag im Süden Israels zu tun zu haben.

Hamas stellt offenbar Waffenruhe infrage

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte laut Medienberichten, die bisherigen Angriffe und die Tötung der PRC-Mitglieder seien nur der Anfang der israelischen Reaktion auf die Anschläge, bei denen am Freitag mutmaßlich Palästinenser acht Israelis getötet und 31 verletzt hatten.

Im Hamas-Hörfunk hieß es, der bewaffnete Arm der Extremistengruppe fühle sich nach den israelischen Angriffen nicht mehr an die seit zwei Jahren bestehende Waffenruhe gebunden. "Es gibt keine Feuerpause mit dem Feind mehr", hieß es. Seit dem Ende des Kriegs zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen Anfang 2009 galt de facto eine Waffenruhe zwischen beiden Seiten. Ein Hamas-Sprecher erklärte später, die Hörfunk-Erklärung sei nicht die offizielle Hamas-Position.

Ägypten zieht Botschafter ab

Unterdessen erhöht Ägypten nach dem Tod von fünf Grenzwächtern den diplomatischen Druck auf Israel. Das Kabinett in Kairo entschied nach eigenen Angaben am Samstag, den Botschafter aus Israel abzuziehen, bis eine Entschuldigung Israels und die Ergebnisse einer offiziellen Untersuchung des Todes der Wächter vorlägen. Der Botschafter solle solange nicht auf seinen Posten zurückkehren, bis die israelischen Behörden sich für die voreiligen und bedauerlichen Erklärungen entschuldigten, hieß es weiter.

DPA · Reuters
kng/DPA/Reuters