Vorwahlen in den USA Clinton will ihre Niederlage eingestehen

Was die ganze Welt bereits weiß, will nun auch Hillary Clinton offiziell anerkennen: Ihr Konkurrent Barack Obama verfügt über die nötigen Stimmen für die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten. Allerdings will Clinton am Samstag noch mehr verkünden.

US-Senatorin Hillary Clinton beendet offenbar ihre Kampagne für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. Die ehemalige First Lady wolle sich am Samstag hinter ihren parteiinternen Rivalen Barack Obama stellen, teilten ihre Wahlkampfhelfer mit. "Senatorin Clinton richtet eine Veranstaltung in Washington aus, um ihren Anhängern zu danken und ihre Unterstützung für Senator Obama und Parteigeschlossenheit auszudrücken", hieß es in der Presseveröffentlichung weiter.

Ursprünglich war die Feier für Freitag geplant gewesen. Sie wurde dann aber um einen Tag verschoben, um zahlreichen Anhängern Clintons die Anreise zu ermöglichen.

Unmittelbar nach Ende des Vorwahlmarathons am Dienstag hatte Clinton es zunächst abgelehnt, ihre Niederlage einzugestehen - und das, obwohl ihr Rivale Obama die für eine Nominierung notwendige Mehrheit der Delegiertenstimmen erobert hatte und sie sich für eine Kandidatur als Vizepräsidentin an der Seite Obamas offen zeigte. Dann aber hatten immer mehr ihrer Unterstützer sie aufgefordert, Clinton solle aus dem Rennen offiziell aussteigen.

Aus für Clintons Wahlkampfteam

Wie der amerikanische Sender FoxNews berichtete, habe Clinton in einer Telefon-Schaltung mit 20 demokratischen Mitgliedern des Repräsentantenhauses zudem erklärt, es sei "an der Zeit, die Partei zusammenzuführen". Es gebe "zwei Flügel in der Partei", und es sei nun ihre Verpflichtung, sie zu vereinen.

Den meisten ihrer Wahlkampfmitarbeiter sei bereits gesagt worden, dass sie nach Freitag nicht mehr zur Arbeit erscheinen müssten, meldete der Fernsehsender ABC.

Obama tritt im November bei der Wahl des Nachfolgers von Präsident George W. Bush gegen den Republikaner John McCain an. McCain steht bereits seit Wochen als Kandidat seiner Partei fest.

Obama sucht seinen Vize

Mit welchem Vizepräsident Obama in den Wahlkampf ziehen sollte, wird derzeit in den USA heiß diskutiert. Die Bewerbung Clintons wird im Lager des schwarzen Senators mit Skepsis gesehen, weil sie und ihr Ehemann, Ex-US-Präsident Bill Clinton, eine zu starke Stellung einnehmen könnten.

US-Wahlbeobachter betonen jedoch, dass die Unterstützung Obamas durch die die frühere First Lady im Rennen gegen den Republikaner John McCain möglicherweise entscheidend sein könnte. Clinton hatte im Wahlkampf stark unter älteren Frauen, der weißen Arbeiterschaft und Latinos punkten können, die dem Senator aus Illinois zurückhaltend gegenüberstehen.

Der designierte Präsidentschaftskandidat der Demokraten stellt nach US-Medienberichten derweil ein dreiköpfiges Team zusammen, das nach einem geeigneten Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten suchen soll. Mitglied sei auch Caroline Kennedy, Tochter des 1963 ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy.

Während die Personalspekulationen um seinen Vizepräsidenten andauern, kündigte Obama unterdessen einen harten Kurs gegen den Iran an: "Die Gefahr aus dem Iran ist realistisch, und mein Ziel wird es sein, diese Gefahr zu eliminieren", sagte Obama bei einer Konferenz der amerikanischen pro-Israel-Lobby (AIPAC). "Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um nukleare Waffen im Iran zu verhindern."

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Reuters/DPA