Wahlen im kanadischen Quebec Tödliche Schießerei auf Wahlparty der Separatisten

Die Spitzenkandidatin der französischsprachigen Separatisten ließ sich gerade von ihren Anhängern für ihren Wahlsieg feiern, als plötzlich Schüsse fielen. Der Schütze tötete mindestens einen Menschen.

Bei der Siegesfeier der Separatisten nach Wahlen in Kanadas französischsprachiger Provinz Quebec ist nach Polizeiangaben ein Mensch erschossen worden. Ein weiterer sei verletzt worden, als am Dienstagabend (Ortszeit) während der Rede von Spitzenkandidatin Pauline Marois Schüsse fielen, sagte der Polizeisprecher weiter. Die Hintergründe des Zwischenfalls sind noch völlig unklar. Die Separatistenpartei, die eine größtmögliche Souveränität vom übrigen, englisch sprechenden Kanada befürwortet, war als stärkste Kraft aus den Provinzwahlen hervorgegangen.

Nach Angaben des Polizeisprechers wurde der mutmaßliche Schütze, ein 50 Jahre alter Mann, außerhalb des Tagungsortes im Zentrum von Montreal festgenommen. Der Schütze hatte den Angaben zufolge zudem am Hintereingang des Gebäudes Feuer gelegt und soll aut Kameraaufzeichnungen in gebrochenem Französisch "Die Engländer wachen auf" gerufen haben.

Quebec - die französische Bastion in Kanada

Marois, die zunächst von Bodyguards in Sicherheit gebracht wurde und bei dem Zwischenfall unverletzt blieb, trat anschließend wieder ans Mikrofon und forderte ihre Parteifreude auf, den Saal ruhig zu verlassen.

Seit 2003 regiert in der Provinz der Liberale Jean Charest. In Quebec leben etwa acht Millionen Menschen, von denen knapp sechs Millionen wahlberechtigt sind. Die meisten sprechen französisch. Es ist die einzige der zehn Provinzen, in der nicht Englisch die Hauptsprache ist. Die Provinz Quebec ist fast dreimal so groß wie Frankreich.