Wutrede in Athen Griechischer Minister droht Berlin mit Flüchtlingsflut

Wutrede des griechischen Verteidigungsministers Kammenos: Wenn die EU gegenüber Athen hart bleibe, würden Tausende Flüchtlinge nach Berlin geschickt. Und wenn Attentäter darunter sind - selber schuld!

Das von der Staatspleite bedrohte Griechenland hat erneut mit der Weiterleitung Zehntausender Flüchtlinge nach Europa gedroht. "Wenn sie Griechenland einen Schlag versetzen, dann sollen sie wissen, dass (...) die Migranten (Reise-)Papiere bekommen und nach Berlin gehen", sagte Verteidigungsminister Panos Kammenos während einer Sitzung seiner rechtspopulistischen Partei "Unabhängige Griechen" am Sonntag. Sie ist Juniorpartner in der Koalitionsregierung des linken Regierungschefs Alexis Tsipras.

Wenn unter den Flüchtlingen auch Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sein sollten, sei Europa durch seine Haltung gegenüber Griechenland in der Schuldenfrage selbst dafür verantwortlich, sagte Kammenos.

"Einfallstor für Tausende Dschihadisten"

Bereits vor gut einer Woche hatte Vize-Innenminister Giannis Panousis mit einer ähnlichen Äußerung für Aufsehen gesorgt. Unter anderem hatte die Deutsche Polizeigewerkschaft daraufhin gefordert, Griechenland notfalls aus dem Schengenraum auszuschließen. Der griechische Außenminister Nikos Kotzias hatte am Freitag am Rande des EU-Außenministertreffens in der lettischen Hauptstadt Riga gewarnt, Griechenland könne zum Einfallstor für "Millionen Immigranten und Tausende Dschihadisten" werden, sollte das Land wirtschaftlich zusammenbrechen.

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dho/DPA