Bei seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hat UN-Generalsekretär António Guterres bekräftigt, dass der russische Einmarsch in der Ukraine einen Verstoß gegen das Völkerrecht und die Charta der Vereinten Nationen darstellt. Guterres "bekräftigte seinen Standpunkt, dass die russische Invasion in der Ukraine gegen die Charta der Vereinten Nationen und das Völkerrecht verstößt", hieß es am Donnerstag in einer Erklärung vom Sprecher des UN-Generalsekretärs nach dem Treffen mit Putin am Rande des Brics-Gipfels im russischen Kasan.
Guterres betonte demnach auch sein Engagement für die "Herstellung der Schifffahrtsfreiheit im Schwarzen Meer", die sowohl für die Ukraine und Russland als auch für die weltweite "Nahrungsmittel- und Energiesicherheit" von entscheidender Bedeutung sei. "Er unterstützt voll und ganz die Fortsetzung der Verhandlungen in dieser Hinsicht", hieß es weiter.
Brics-Gipfel: Guterres fordert "gerechten Frieden"
Russland war Mitte Juli 2023 aus einem im Sommer 2022 geschlossenen Getreideabkommen ausgestiegen. Es hatte der Ukraine trotz des russischen Angriffskrieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht. Die Ukraine öffnete Anfang August allerdings von mehreren Schwarzmeerhäfen aus Seewege für Handelsschiffe – ungeachtet der russischen Ankündigung, nach dem Auslaufen des Abkommens jedes Schiff aus der Ukraine oder mit dem Ziel Ukraine im Schwarzen Meer ins Visier zu nehmen.
Guterres sprach mit Putin den Angaben nach auch über den Konflikt im Nahen Osten, "insbesondere die absolute Notwendigkeit für einen Waffenstillstand in Gaza und im Libanon sowie die Notwendigkeit, eine weitere regionale Eskalation zu verhindern". In seiner Rede beim Gipfeltreffen der sogenannten Brics-Staaten hatte Guterres zuvor einen "gerechten Frieden" in der Ukraine gefordert.