Bei den Vereinten Nationen in New York beginnt am Dienstag die Generaldebatte der Staats- und Regierungschefs (15.00 Uhr MESZ). Als einer der ersten Redner will sich US-Präsident Donald Trump an die übrigen Vertreter der insgesamt 193 UN-Mitgliedstaaten richten. Im Rahmen seiner "America first"-Politik (Amerika zuerst) hatte er den Kurs der UNO wiederholt kritisiert und Finanzmittel gekürzt.
Auftaktredner bei der Generaldebatte ist der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, danach folgt Trump. Die Bundesregierung wird in New York durch Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) vertreten. Der UN-Sicherheitsrat befasst sich am Dienstag überdies mit dem Gaza-Krieg und mit der Lage in der Ukraine.
UN als Zielscheibe für Kritik – und als Bühne
Trump hält die Vereinten Nationen als Forum der Weltgemeinschaft für aus der Zeit gefallen, wirft ihnen politische Einseitigkeit zulasten der USA vor und setzt die Organisation mit drastischen Beitragskürzungen unter Druck. Das UN-Klimaschutzabkommen haben die USA unter Trump aufgekündigt.
Im Juli kündigte Außenminister Marco Rubio zudem den Austritt aus der UN-Kulturorganisation Unesco Ende 2026 an, weil deren Agenda "im Widerspruch zu unserer 'America First'-Außenpolitik steht". Einen wesentlichen Störfaktor sah Rubio in der "höchst problematisch" Entscheidung der Unesco, den "Staat Palästina" als Mitgliedstaat zuzulassen. Aus Sicht der US-Regierung hat dieser Schritt zur Verbreitung israelfeindlicher Rhetorik innerhalb der Organisation beigetragen.