In Mannheim ist ein AfD-Kandidat für die Kommunalwahl mit einem Messer verletzt worden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Sicherheitskreisen. Der Täter wurde demnach festgenommen. Der Vorfall ereignete sich am späten Dienstagabend um 22.45 Uhr. Die Polizei Mannheim bestätigte am Morgen offiziell nur, dass es einen Polizeieinsatz gab, sie will am Vormittag noch informieren.
Nach Angaben der Gemeinderatsfraktion sei das Opfer am Ohr und am Bauch getroffen worden. Es habe vor dem Vorfall am Dienstagabend eine Veranstaltung des AfD-Kreisverbands besucht, berichtete Jörg Finkler von der AfD-Fraktion im Gemeinderat Mannheim. Im Anschluss habe das Opfer, ein 62-Jähriger, von weitem erkennen können, wie mehrere Personen Wahlplakate der AfD entfernt hätten – und habe sie zur Rede stellen wollen. Der Vorfall soll sich in der Nähe des Marktplatzes im Mannheimer Stadtteil Rheinau ereignet haben.
Polizeistreife fasst den Angreifer in kürzester Zeit
Finkler sagte, er sei selbst bis in die Morgenstunden bei dem verletzten Kandidaten im Krankenhaus gewesen, zusammen mit dessen Frau. Er sei mit dem Opfer befreundet, beide kandidierten für den Gemeinderat. Eine Polizeistreife habe den Verdächtigen in kürzester Zeit erfasst, weil sie in der Nähe gewesen sei und ein Bürger die 110 gewählt habe. Der verletzte Kandidat werde die Klinik wohl am Mittag verlassen.
Auf einem Video, das der dpa von der AfD weitergegeben wurde und das offenbar vom verletzten AfD-Kandidaten selbst gefilmt wurde, ist zu sehen, wie der Filmer einem jüngeren Mann über den Marktplatz hinterherläuft und schreit "Stopp! Bleiben Sie stehen!". Der jüngere Mann trägt mehrere AfD-Wahlplakate unter dem Arm und hat mutmaßlich ein Teppichmesser in der Hand. "Sofort hinlegen!", ruft der Filmende. Dann entsteht ein Handgemenge. Zu sehen ist, wie der Mann mit dem Messer ausholt, die restlichen Bilder sind verwackelt.
Das Opfer erleidet Schnittverletzungen
Die AfD spricht von einer Attacke von Linksextremisten - die Angaben konnten offiziell noch nicht bestätigt werden. "Wir sind erschrocken und bestürzt", sagte der AfD-Landesvorsitzende Markus Frohnmaier.
In den vergangenen Wochen hatten zahlreiche Angriffe auf Politikerinnen und Politiker für Aufsehen gesorgt. Unter anderem wurde in Dresden der SPD-Wahlkämpfer Matthias Ecke krankenhausreif geschlagen.