Al-Kaida Hackerattacke statt Bombenkrieg

Eine Untergruppe der al-Kaida scheint neue Wege des Terrors zu entdecken: Sie kündigte einen Hackerangriff auf amerikanische Datenbanken für den Online-Aktienhandel und Internetseiten von Banken an.

Die US-Regierung hat die Finanzbranche des Landes vor einem möglichen Hacker-Angriff der Al-Kaida gewarnt. Allerdings teilte das Heimatschutzministerium später am Donnerstag mit, es gebe keinerlei Grund anzunehmen, dass die Drohung der Extremistengruppe glaubwürdig sei.

Rache für das Festhalten von Verdächtigen in Guantanamo

Eine mit der Warnung vertraute Person sagte, die Al-Kaida wolle wahrscheinlich die Datenbanken für den US-Online-Aktienhandel sowie die Internetseiten von Banken in den USA angreifen und zerstören. Die Finanzwelt hielt sich nach der Warnung vor einem entsprechenden Aufruf der Al-Kaida bedeckt. An den Märkten gab es im Prinzip keine Reaktion.

Das Ministerium bestätigte, dass eine Warnung an die Finanzbranche herausgegeben wurde. Darin heißt es, die Gruppe könne bereits ab Freitag zuschlagen. Die Warnung gelte für den gesamten Dezember. Ein Angriff solle als Rache der Al-Kaida gegen die USA für das Festhalten von Verdächtigen in dem US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba gelten. Hinter der Drohung steht der Warnung zufolge eine Gruppe, die sich selbst Anhiar al-Dollar nennt.

Finanzexperten sagten, es sei leichter gesagt als getan, in die Datenbanken von Finanzinstitutionen einzudringen. Sie äußerten deutliche Zweifel daran, dass die Al-Kaida tatsächlich entsprechende Internet-Seiten schädigen könnte.

Reuters
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