Wie gesund ist die Regierungschefin? Merkels dritter Zitteranfall binnen weniger Wochen – das sagt die Kanzlerin selbst dazu

Neuer Zitteranfall bei Merkel
Beim Empfang des finnischen Ministerpräsidenten Antti Rinne hat Angela Merkel laut Augenzeugen einen weiteren Zitteranfall erlitten
© Tobias Schwarz / DPA
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat beim Empfang des finnischen Ministerpräsidenten Antti Rinne mit militärischen Ehren erneut einen Zitteranfall erlitten. Augenzeugen berichteten, dass sie wieder beim Abspielen der Nationalhymnen auf dem Podium längere Zeit gezittert habe. Diesmal sei der Anfall aber nicht ganz so stark gewesen wie in vorangegangen Fällen. Es ist bereits der dritte solche Anfall innerhalb von gut drei Wochen.
Angela Merkel zittert am ganzen Körper – eine solche Szene spielte sich bereits zum dritten Mal binnen etwa drei Wochen ab. Wie steht es um ihre Gesundheit? Die Kanzlerin sieht sich gezwungen, Stellung zu beziehen.

Angela Merkel (CDU) hat zum dritten Mal binnen weniger Wochen bei einem öffentlichen Auftritt einen Zitteranfall erlitten. Beim Empfang des finnischen Ministerpräsidenten Antti Rinne in Berlin zitterte die Bundeskanzlerin deutlich sichtbar am ganzen Körper, als gerade die Nationalhymnen abgespielt wurden. Bei der nachfolgenden Pressekonferenz mit Rinne sagte sie: "Mir geht es sehr gut" und betonte auf Nachfrage, sie sei "ganz fest davon überzeugt, dass ich gut leistungsfähig bin".

Erklärung beim ersten Zitteranfall: Zu wenig getrunken

Erstmals hatte die Kanzlerin am 18. Juni beim Empfang des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj deutlich gezittert. Sie habe in der sommerlichen Hitze offenbar zu wenig getrunken, sagte Merkel danach. Am Mittwoch sagte sie mit Blick auf diesen Vorfall, sie sei noch "in einer Verarbeitungsphase". Die Kanzlerin fügte hinzu: "Die ist offenbar noch nicht abgeschlossen." Zugleich betonte sie: "Man muss sich keine Sorgen machen", es gebe "Fortschritte". Am kommenden Mittwoch wird Merkel 65 Jahre alt.

Schon ihren zweiten öffentlichen Zitteranfall am 27. Juni hatte Merkel mit der Verarbeitung des Vorfalls beim Besuch Selenskyis begründet. Das zweite öffentlich bekannte Zittern war aufgetreten, als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue eine Rede anlässlich der Übergabe der Ernennungsurkunde an die neue Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) gehalten hatte.

War Angela Merkel in Behandlung? Diese Frage bleibt offen

Auf die Nachfrage, ob die Öffentlichkeit nach dem dritten Vorfall innerhalb weniger Wochen Anspruch habe zu erfahren, wie es ihr gehe, antwortete Merkel zurückhaltend. "Ich glaube, dass meine Äußerungen dazu getan wurden heute. Und ich denke, dass meine Aussage, dass es mir gut geht, Akzeptanz finden kann." Sie sei im Prozess, das damalige Ereignis zu verarbeiten. "Und ich glaube, dass es so, wie es gekommen ist, eines Tages auch vergehen wird. Aber es ist noch nicht so weit", sagte die Kanzlerin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen mit Wolodymyr Selensky
Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen mit Wolodymyr Selensky, Präsident der Ukraine, bei seinem Antrittsbesuch in Deutschland vor dem Bundeskanzleramt
© Wolfgang Kumm / DPA
Nach Selenskyj-Empfang: Das sagt Merkel zu ihrem Zitter-Vorfall

Auch die Frage, ob Angela Merkel in den vergangenen drei Wochen in ärztlicher Behandlung war, ist weiter offen. Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer beantwortete sie am Mittwoch in der Regierungspressekonferenz trotz mehrfacher Nachfrage nicht. Sie wiederholte immer nur: "Der Kanzlerin geht es gut."

AFP · DPA
anb