Berlin Salafisten attackieren Gegendemonstranten

Nach den Ausschreitungen vergangene Woche in Bonn ist es auch Berlin zu Auseinandersetungen zwischen Demonstranten und Salafisten gekommen. Dabei wurden vier Personen verletzt.

Bei einem Gerangel an einem Informationsstand von Salafisten auf dem Potsdamer Platz in Berlin sind am Wochenende drei Polizisten verletzt worden. Die rund 50 Salafisten hätten am Samstag Korane verteilen wollen, zeigten Fahnen und skandierten Sprecherchöre, wie ein Polizeisprecher am Sonntag sagte. Ihnen standen rund 20 Demonstranten zweier Gegenkundgebungen gegenüber.

Übergriffe der Salafisten auf Teilnehmer der Gegenkundgebungen habe die Polizei nur mit körperlicher Gewalt und Pfefferspray verhindern können. Dabei seien drei Beamte und einer der Salafisten verletzt worden. Die Polizei nahm vier Männer im Alter von 19 bis 33 Jahren vorübergehend fest. Am vergangenen Wochenende waren in Bonn 29 Polizisten teils schwer verletzt worden, als die Lage während einer Demonstration der rechtsextremen Splitterpartei Pro NRW gegen Salafisten eskalierte.

Salafisten sind Anhänger einer fundamentalistischen Strömung des Islams. Sie streben nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden einen islamischen Gottesstaat an, der mit der westlichen Demokratie unvereinbar ist. In den vergangenen Wochen sorgten sie mit dem kostenlosen Verteilen von Koran-Exemplaren in deutschen Städten für Aufsehen. Bei Ausschreitungen zwischen Salafisten und Anhängern der rechtsgerichteten Organisation Pro NRW in Bonn wurden am vergangenen Wochenende zwei Polizisten durch Messerstiche verletzt.

DPA
fle/AFP/DPA