Zuwanderung So viele Fachkräfte kamen bislang mit Blauer Karte ins Land - und da stammen sie her

Die "Blaue Karte" ermöglicht ausländischen Arbeitnehmern eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung in Deutschland auf Zeit. Die Hürden sind recht hoch. Das Bamf veröffentlichte nun Daten zu den Inhabern.
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 Mit der sogenannten Blauen Karte sollen hochqualifizierte ausländische Fachkräfte ins Land gelockt werden. Die überwiegende Mehrheit der Menschen, die mit dieser Karte nach Deutschland gekommen sind, bleibt hierzulande: Mehr als 90 Prozent der knapp 28.000 früheren Inhaber der Blauen Karte hätten sich Ende Juni diesen Jahres mit einem anderen Aufenthaltstitel in Deutschland befunden, teilte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) am Dienstag in Nürnberg mit. 

Davon hatten fast alle, nämlich rund 23.800 Menschen, einen unbefristeten Aufenthaltstitel, wie es weiter hieß. Damit entschieden sich knapp 85 Prozent aller ehemaligen Inhaber der Blauen Karte für einen dauerhaften Verbleib in Deutschland.

Die meisten Inhaber der Blauen Karte kommen aus Indien

Die Blaue Karte EU zielt auf Hochschulabsolventen und ermöglicht ihnen einen zunächst befristeten Aufenthalt. Voraussetzungen sind ein deutscher Hochschulabschluss oder ein vergleichbarer Abschluss im Ausland, ein konkretes Arbeitsplatzangebot und ein Mindesteinkommen. Das dürfte auch ein Grund dafür sein, dass Länder aus denen in den vergangenen Jahren viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen, etwa Syrien, nicht auf den ersten Plätzen zu finden sind.

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© Screenshot flourish studios
Blaue Karte
Ein Softwareentwickler aus Indien zeigt seine Blaue Karte. Inder stellen die größten Gruppe der Inhaber eines solchen Aufenthaltstitels
© Daniel Karmann / Picture Alliance

Insgesamt wurde die Blaue Karte EU den Angaben zufolge seit ihrer Einführung vor fünf Jahren rund 81.000 Mal vergeben - Tendenz steigend. So wurden im ersten Quartal 2018 rund 6800 Karten und damit 18,5 Prozent mehr erteilt als im Vorjahreszeitraum. Davon waren mehr als die Hälfte Neuerteilungen. Die restlichen Entscheidungen betrafen Menschen, die bereits eine Blaue Karte oder einen anderen Aufenthaltstitel hatten.

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Wirtschaft pocht bei Zuwanderung von Fachkräften auf unbürokratisches Vorgehen

Wie bereits in der Vergangenheit stellten mit Abstand am häufigsten Menschen aus Indien einen Antrag auf die Blaue Karte. Von den derzeit mit einer solchen Karte tätigen Menschen sind die Inder mit mehr als 26 Prozent die größte Gruppe. Menschen aus China, Russland, den USA und der Türkei stellen gemeinsam knapp ein Viertel der Karteninhaber.   

Union und SPD wollen bis Jahresende die Zuwanderung von Fachkräften in einem neuen Gesetz regeln. Dazu soll das Bundeskabinett einen Gesetzentwurf beschließen. Angesichts des Fachkräftemangels drängt die deutsche Wirtschaft auf ein rasches und unbürokratisches Vorgehen.

AFP
rös