Boris Palmer bekommt im anstehenden Parteiausschlussverfahren der Grünen anwaltliche Unterstützung vom früheren Grünen-Fraktionschef Rezzo Schlauch. "Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um Schaden von meiner Partei und meinem Mandanten abzuwehren", heißt es in einer Erklärung von Schlauch, aus der die "Welt" am Donnerstag zitierte.
Boris Palmer wird sich nicht mehr zum Verfahren äußern
Mit seinem Mandanten Palmer habe er vereinbart, dass dieser "außerhalb des Verfahrens und während der Verfahrensdauer keinerlei Äußerungen, Stellungnahmen zu dem streitbefangenen Sachverhalt und den damit verbundenen Themen tätigt", erklärte Schlauch. Sein anwaltliches Mandat verstehe er "ausdrücklich nicht als eine politische Auseinandersetzung mit der Partei, sondern ausschließlich zur Wahrnehmung der rechtlichen Interessen meines Mandanten Boris Palmer", schrieb Schlauch weiter.
Tübingens Oberbürgermeister hatte in einem Beitrag über den früheren Nationalspieler Aogo, der einen nigerianischen Vater hat, das sogenannte N-Wort benutzt, seine Partei bewertet Palmers Äußerung als rassistisch. Mit dem Begriff "N-Wort" wird eine früher in Deutschland gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben. Die Grünen wollen Palmer nun aus der Partei ausschließen.
Rezzo Schlauch war bei den Grünen von Anfang an dabei
Der inzwischen 73 Jahre alte Rechtsanwalt Schlauch gehört den Grünen seit ihrer Gründung 1980 an und gilt als Realo in seiner Partei. Schlauch war 1998 bis 2002 Fraktionschef der Grünen im Bundestag und saß zuvor seit 1984 zehn Jahre lang im baden-württembergischen Landtag.
Sehen Sie im Video: Grünen-Chef Robert Habeck kritisiert seinen Parteikollegen Boris Palmer scharf.