Brandenburg Warum bei der Bundestagswahl ein Kater auf dem Wahlzettel steht

Katze
Kater Bobby landete durch ein Missverständnis auf dem Stimmzettel (Symbolbild)
© Nils Jacobi / Getty Images
In einem Wahlkreis in Brandenburg steht die Partei "Bobby" zur Wahl – das ist der Name des Katers des Kandidaten. Die Namenswahl war allerdings weder Absicht noch ein Scherz, sondern ein Missverständnis.

Wer sich vor der Bundestagswahl über die Kandidatinnen und Kandidaten im Wahlkreis 62 in Brandenburg informiert, stößt auf ein paar mehr oder minder bekannte Namen. Für die CDU tritt die Bundestagsabgeordnete Jana Schimke an, die diesen Wahlkreis bei den vorherigen Wahlen gewinnen konnte und ab und zu auch in Talkshows zu sehen ist. Bei näherer Betrachtung fällt aber ein ungewöhnlicher Name auf: Die Partei "Bobby", die im Wahlkreis "Dahme-Spreewald – Teltow-Fläming III – Oberspreewald-Lausitz I" zur Wahl steht.

Noch ungewöhnlicher: Bobby ist ein Kater. Nämlich der Kater von Michael Gabler, wie der RBB berichtet. Michael Gabler ist der Kandidat, der sich um den Einzug in den Bundestag bewirbt – und dass der Name seines Katers auf dem Wahlzettel gelandet ist, ist eigentlich ein Missverständnis. Denn eigentlich gibt es keine Bobby-Partei, Gabler ist noch nicht einmal Mitglied in irgendeiner Partei.

Kater Bobby steht aus Versehen auf dem Wahlzettel

Laut Wahlzettel arbeitet er als Tierpfleger und ist 1972 in Treuenbrietzen geboren. Gabler wollte sich politisch engagieren und kandidiert deshalb als Direktkandidat. Als solcher sollte er anstelle eines Parteinamens ein sogenanntes Kennwort beim Wahlleiter angeben, das einen Hinweis auf seine politische Agenda gibt. Sein Mitbewerber Volker Commentz beispielsweise hatte den Slogan "Demokratie verteidigen" gewählt.

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Gabler aber hatte da etwas falsch verstanden: Er meinte, es handele sich um ein Passwort, das er am Telefon benötigte, um sich zu identifizieren. So landete der Name des Katers auf dem Wahlzettel – und bringt dem parteilosen Kandidaten etwas Aufmerksamkeit. Realistische Chancen auf einen Platz im Deutschen Bundestag dürfte Gabler aber dennoch nicht haben. Ohnehin hat der Tierbesitzer gerade in der heißen Phase des Wahlkampfs ein ganz anderes Problem: Bobby ist vor zwei Wochen entlaufen und noch nicht wieder aufgetaucht.

epp