Bundesverbraucherministerin Renate Künast soll nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung schon im Februar 2003 über fehlerhafte BSE-Tests informiert worden sein. Wie die Zeitung in ihrer Montagausgabe berichtet, erhielt Künast damals von einem Viehhändler aus Bayern per E-Mail konkrete Hinweise auf Schlamperein bei einem Rinderzüchter im Emsland. Die E-Mail sei an ihr Bundestagsbüro gegangen, das die Annahme bestätigt habe. Den Hinweisen zufolge sollen in dem Betrieb im Emsland mindestens 80 Rinder ohne BSE-Tests geschlachtet worden sein. In dem Fall ermittle auch die Staatsanwaltschaft Osnabrück.
"Informationen weitergeleitet"
Das Verbraucherschutzministerium erklärte zu den Vorwürfen, es habe wiederholt Hinweise auf Verstöße gegen "lebensmittelrechtliche Vorschriften" erhalten, die jeweils an die zuständigen und verantwortlichen Länder zur weiteren Klärung übermittelt worden seien.
Die FDP wirft Künast vor, Hinweisen auf mögliche Schwarz-Schlachtungen von Rindern ohne BSE-Tests nicht nachgegangen zu sein. Der FDP-Landwirtschaftsexperte Hans-Michael Goldmann nannte das Verhalten Künasts "eine unglaubliche Schlamperei".