Entlassung Günzels Struck erhielt Morddrohungen

Bundesverteidigungsminister Struck hat nach der Entlassung von Brigadegeneral Günzel wiederholt Morddrohungen erhalten. In einem ähnlich gelagerten Fall würde er jedoch wieder so handeln, sagte er.

Das Bundeskriminalamt habe ihm die höchste Sicherheitsstufe verordnet, sagte Struck in dem Gespräch mit der "Bild am Sonntag". Er bekräftigte, in einem ähnlich gearteten Fall wieder genau so zu handeln: "Jeder Soldat, der sich so äußert wie dieser General, muss mit den entsprechenden Maßnahmen rechnen." Er sei jedoch davon überzeugt, dass es sich bei Günzel um einen Einzelfall handele.

"Die Offiziere und Unteroffiziere der Bundeswehr sind nach meiner Erfahrung überzeugte Demokraten und fern von jeder Art von Extremismus", betonte Struck. Seine damalige Äußerung, Günzel sei "verwirrt", relativierte er dem Blatt zufolge. "Ich habe nicht gemeint, dass dieser General verrückt ist im Sinne von geisteskrank, sondern dass er sich auf einem Irrweg befindet."

Günzel, der Chef der Eliteeinheit KSK war, hatte in einem Brief die antisemitische Rede des dafür inzwischen aus der CDU/CSU-Fraktion ausgeschlossenen Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann gelobt.