Die Polizei im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen ist seit dem 1. April vergangenen Jahres 496 Mal zu Einsätzen mit dem Anlass "Hochzeit" ausgerückt. Diese Zahl (Stand 2. März 2020) nannte das Landesinnenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Am 22. März vergangenen Jahres war zum ersten Mal ein Hochzeitskorso auffällig geworden, der die A3 bei Ratingen blockierte. Die polizeilichen Ermittlungen um den Vorfall sind inzwischen abgeschlossen - das Verfahren gegen elf Beschuldigte läuft laut Staatsanwaltschaft aber noch. Ähnliche Vorkommnisse wie auf der A3 in NRW wurden auch aus anderen Bundesländern gemeldet.
Hunderte Anzeigen, Knöllchen und Verwarngelder
Laut Statistik des nordrhein-westfälischen Innenministeriums wurden von der Polizei seit letztem April mehr als 140 Anzeigen wegen eskalierender Hochzeitsaktionen auf den Straßen ausgestellt, dazu 122 Knöllchen und 181 Verwarngelder. 1697 Personalien wurden aufgenommen, sieben Autos beschlagnahmt. Insgesamt gingen die Vorkommnisse aber zurück.Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Der Rechtsstaat lässt sich nicht auf der Nase rumtanzen, auch nicht von Hochzeitsgesellschaften. Dank konsequentem Eingreifen und harten Sanktionen scheint das inzwischen angekommen zu sein. Das legen die Zahlen nahe."