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Anschlag auf Rettungskräfte in Ratingen: Lebenslange Haft
STORY: Nach einem Angriff auf Einsatzkräfte ist ein 57-jähriger Mann zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Düsseldorf sprach ihn am Mittwoch schuldig, unter anderem wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung. Zudem wurde eine besondere Schwere der Schuld festgestellt. Vera Drees, Sprecherin Landgericht Düsseldorf: “Der Angeklagte hat das Urteil auch heute regungslos aufgenommen. Die Kammer hat insgesamt drei Mordmerkmale bejaht. Zum einen die Grausamkeit der Tat, die Verwendung gemeingefährlicher Mittel und vor allem auch das Vorliegen sonstiger niedriger Beweggründe. Insoweit hat der Vorsitzende ausgeführt, dass die Tat besonders sinnlos und perfide war und vor allem menschenverachtend gegenüber den Polizeibeamten und Feuerwehrleuten beziehungsweise sonstigen Einsatzkräften, die sich hier für die Allgemeinheit einsetzen.” Frank P. hatte im Mai Einsatzkräfte in seine Wohnung in Ratingen gerufen und dann bei ihrer Ankunft eine Explosion ausgelöst. Neun Menschen wurden zum Teil schwerst verletzt. Joachim Heitmann, Nebenklage-Anwalt einer verletzten Rettungskraft: “Der Täter ist angemessen bewertet worden. Aus Sicht meiner Mandantin ist auch das Urteil mit einer Genugtuung für sie persönlich verbunden. Es war für sie sehr wichtig, auch dass ihr das Schmerzensgeld direkt heute zugesprochen wurde, dass wir nicht also einen weiteren Prozess führen müssen, um über die Höhe des Schmerzensgeld zu streiten.” Der Angeklagte habe einen “verstörten Eindruck” auf ihn gemacht, sagte Heitmann. Die Staatsanwaltschaft hatte zum Prozessauftakt vor knapp drei Wochen gesagt, der Mann sei verschiedenen Verschwörungstheorien "zugeneigt" gewesen. Eine Zuordnung zu einem bestimmten Bereich der politisch motivierten Kriminalität habe allerdings nicht festgestellt werden können.