Als "kinderfeindlich und ideologisch verblendet" hat der Bischof von Augsburg, Walter Mixa, die Politik von Familienministerin Ursula von der Leyen kritisiert. Die geplanten Maßnahmen seien "schädlich für Kinder und Familien und einseitig auf eine aktive Förderung der Erwerbstätigkeit von Müttern mit Kleinkindern fixiert", sagte Mixa in Augsburg. Von der Leyen will die die Zahl der Krippenplätze deutlich erhöhen und bis zum Jahr 2013 auf rund 750.000 ausbauen.
Als einen "gesellschaftspolitischen Skandal" bezeichnete Mixa Planungen des Familienministeriums, zur Finanzierung neuer Kinderbetreuungseinrichtungen andere Familienleistungen zu kürzen. "Die Familienpolitik von Frau von der Leyen dient nicht in erster Linie dem Kindeswohl oder der Stärkung der Familie, sondern ist vorrangig darauf ausgerichtet, junge Frauen als Arbeitskräfte-Reserve für die Industrie zu rekrutieren", sagte der Bischof. Die Denkmuster des Familienministeriums erinnerten in beklemmender Weise an die Ideologie der staatlichen Fremdbetreuung von Kindern in der untergegangenen DDR. Die Doppelverdiener-Ehe werde von der CDU-Ministerin geradezu zum "ideologischen Fetisch" erhoben.