Es sind Bilder für die man sich nur schämen kann: Ein gröhlender Mob bedrängt in Clausnitz einen Bus voller Flüchtlinge, im nicht weit entfernten Bautzen brennt wenig später unter dem Beifall einer johlenden Menge ein für Flüchtlinge vorgesehenes Gebäude ab. Politiker und Polizei vor Ort regieren rat- und hilflos und der Rest der Republik schaut - ebenso wie die internationale Presse - entsetzt nach Sachsen, wo sich die Vorfälle ereignet haben. Wieder einmal steht das ostdeutsche Bundesland, Keimzelle der rechten Pegida-Bewegung, im Fokus fremdenfeindlicher Gewalt. "Der Schandfleck", titelt die "Hamburger Morgenpost" angesichts der neuerlichen Gewalt.

Flüchtlinge überall in Deutschland in Gefahr
Aber es ist ja nicht nur Sachsen, auch wenn dort die höchste Falldichte vorherrscht. Im gesamten Bundesgebiet kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Akten der Gewalt und Protesten gegen Asylbewerber und Ihre Behausungen. Die Amadeu Antonio Stiftung und Pro Asyl dokumentieren diese Übergriffe und Demonstrationen gegen Geflüchtete und ihre Unterkünfte. Die Datengrundlage der Chronik sind öffentlich zugängliche Berichte in Zeitungsartikeln, Pressemitteilungen der Polizei sowie Meldungen lokaler und regionaler Register- und Beratungsstellen für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Die Chronik ist auf der Seite "Mut gegen Rechte Gewalt" einsehbar und enthält mittlerweile mehr als 1700 Einträge seit Januar 2015. Der zugrundeliegende Datensatz steht auf der Seite zum Download bereit und bildet auch die Basis für die obenstehende Karte.