Frankfurt SPD-Politiker vergleicht Silvester-Randalierer mit Affen

Thomas Bäppler-Wolf äußert sich zu Silvester-Randale
Thomas Bäppler-Wolf äußert sich zur Silvester-Randale in Berlin
© Fotostand / Imago Images
Der Frankfurter SPD-Politiker Thomas Bäppler-Wolf sprach in einem Instagram-Video über die angebliche Herkunft der Silvester-Chaoten in Berlin. Danach löschte er den Beitrag wieder.

Aus der Diskussion um die Krawalle in der Silvesternacht ist schnell eine Integrationsdebatte geworden. In Berlin wurden 145 Verdächtige vorübergehend festgenommen, laut Berliner Polizei waren darunter 45 Deutsche und 17 weitere Nationalitäten, darunter 27 Afghanen und 21 Syrer. Verschiedene Politiker:innen haben deshalb eine Debatte über das Verhalten von Migrant:innen eröffnet – darunter auch der Frankfurter SPD-Stadtverordnete Thomas Bäppler-Wolf.

Auf Instagram veröffentlichte er ein Video zu den Vorfällen, in dem er sich aber offenbar in der Wortwahl vergriff – der 61-Jährige hat den Beitrag mittlerweile wieder gelöscht. Der Clip wurde allerdings von der "Partei" auf Youtube veröffentlicht. "Ich habe ehrlich gesagt langsam die Schnauze voll, wie viele andere auch in diesem Land", sagt Bäppler-Wolf darin zu der Silvester-Randale. Dann geht er auf das Thema Migrant:innen und Geflüchtete ein – und vergleicht letztendlich sogar die Chaoten der Silvesternacht mit Affen.

Frankfurter SPD-Politiker: Silvester-Randalierer "ohne Gehirn"

In der evolutionären Reihenfolge würden die Randalierer noch "weit vor den Affen" liegen und "ohne Gehirn" sein, behauptet der SPD-Politiker, der seit 2016 im Frankfurter Stadtrat sitzt. Zur Herkunft der Verdächtigen sagt er, es handele sich "zu 90 Prozent um keine hochdeutsch sprechenden, gebildeten Menschen aus Nordrhein-Westfalen". Die Personen, die Rettungskräfte mit Feuerwerkskörpern angegriffen haben, seien für ihn "Verbrecher".

Diese sollten "eingesperrt" werden und gehörten danach "sofort dorthin zurückgeschickt, wo sie hergekommen sind", so Bäppler-Wolf: "Randalieren sollen sie zu Hause, aber nicht mehr bei uns." Schutzsuchende Migranten seien diese Menschen aus seiner Sicht nicht. Stattdessen würden sie mit ihrem Verhalten alle friedlich in Deutschland lebenden Migrant:innen und Menschen mit Migrationshintergrund diskreditieren.

Seiner eigenen Partei, der SPD, schreibt der Lokalpolitiker ins Stammbuch: "Ihr sollt euch nicht wundern, wenn irgendwann wirklich die AfD-Bekloppten mehr Stimmen bekommen als ihr, wenn ihr nicht langsam mal anfangt hier durchzugreifen und das Ganze in eine geregelte Bahn bekommt."

Allerdings ist das Video nicht mehr auf Bäppler-Wolfs Instagram-Seite online, er hat es gelöscht. Zur Begründung schrieb der SPD-Politiker, er weigere sich, sich "von den falschen Typen Applaus aufdrängen zu lassen für etwas, was ich weder so gesagt noch so gemeint habe".  "Natürlich müssen alle gestoppt werden, die solche Gewalt ausüben wie an Silvester in Berlin und anderswo. Egal, ob sie einen deutschen Pass haben oder nicht", so Bäppler-Wolf.

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epp