Geheimbesuch Merkel empfängt Guttenberg im Kanzleramt

Angela Merkel hat sich mit dem früheren Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg getroffen. Die beinahe konspirativen Umständen sorgten für Spekulationen im Berliner Politbetrieb.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich mit dem früheren Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) im Kanzleramt getroffen. Einen entsprechenden Bericht der "Welt" bestätigte das Bundespresseamt in Berlin am Dienstag auf Anfrage. Zu Anlass und Inhalt machte der Sprecher keine Angaben.

Laut "Welt" handelte es sich um einen persönlichen Termin am Montag, von dem auch Merkels engste Mitarbeiter nichts wussten. Es gilt aber auch in Unionskreisen als ausgeschlossen, dass Merkel dem CSU-Politiker einen Ministerposten in der neuen Bundesregierung in Aussicht gestellt hat.

Laut "Bild"-Zeitung sprachen sie über die Affäre um den US-Geheimdienst NSA und die Folgen für die deutsch-amerikanischen Beziehungen. Guttenberg war 2011 zurückgetreten, nachdem bekanntgeworden war, dass er seine Doktorarbeit in weiten Teilen von anderen abgeschrieben hatte. Danach zog er in die USA. In Washington arbeitet Guttenberg beim Think Tank „Center for Strategic and International Studies“. Er gilt als Experte für die transatlantischen Beziehungen.

"Welt" und "Bild" verwiesen auf Guttenbergs Forderung, wonach sich US-Präsident Barack Obama bei Merkel für das Abhören ihres Handys entschuldigen solle. Merkels schwarz-gelbe Regierung ist bis zur Vereidigung einer neuen Regierung geschäftsführend im Amt.

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kng/DPA