Kanzlerinnen-Rüge Merkel knöpft sich Struck vor

Das lässt sie nicht durchgehen: Am Wochenende hatte der SPD-Fraktionschef per Interview seine Sehnsucht nach einem Kanzler Gerhard Schröder zum Ausdruck gebracht. Jetzt musste Nostalgie-Peter zum Rapport - zu seiner Nachfolgerin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat SPD-Fraktionschef Peter Struck auf seine Kritik an ihrer Amtsführung angesprochen. Über genaue Inhalte der Unterredung während des Spitzentreffens der Koalition am Sonntagabend machte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm keine Angaben.

Struck hatte am Wochenende erklärt, Deutschland würde es unter einem Kanzler Gerhard Schröder besser gehen als unter Merkels Ägide. Wilhelm wollte dies nicht bewerten. Hier ziehe er sich auf den Grundsatz zurück, als Sprecher der Regierung zu solchen öffentlichen Debatten nicht beizutragen, sagte er.

Strucks Äußerung, durch einen straffen Sparkurs hätte die Mehrwertsteuererhöhung vermieden werden können, wies Wilhelm aber im Namen der Kanzlerin zurück. Diese Entscheidung sei alternativlos gewesen und im Koalitionsvertrag von Union und SPD als notwendige Maßnahme beschrieben worden. Wilhelm verwies auf die Diskussion um Merkels Darstellung von Deutschland als Sanierungsfall, die sich allein auf den Haushalt bezogen habe.

Reuters
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