Die CSU-Spitze denkt laut einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" über eine Große Koalition nach. Sowohl Parteichef Edmund Stoiber als auch der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Michael Glos, hätten auf einer Klausurtagung im bayerischen Kloster Banz gesagt, diese Option dürfe für die Zeit nach der Bundestagswahl 2006 nicht ausgeschlossen werden.
CSU will kein Juniorpartner der SPD werden
Stoiber sagte nach Angaben von Teilnehmern bei der Veranstaltung der CSU-Landesgruppe, es sei vorstellbar, dass sich die Grünen bei der Bundestagswahl auf 15 bis 19 Prozent steigerten und die FDP schwach bleibe. Dann müsse eine Zusammenarbeit von CDU und CSU mit der SPD möglich sein, um die großen Probleme des Landes zu lösen. Für die aktuelle Situation komme eine Große Koalition jedoch nicht in Frage, weil die Union nicht Juniorpartner der SPD werden dürfe.
Ähnlich hatte am Mittwoch laut "Welt" bereits Glos argumentiert: "Eine von Schröder reformierte Müntefering-SPD, der nach der Abwahl von Rot-Grün der starke Mann sein wird, steht uns näher als die Bütikofer-Grünen." Darum müsse sich, so Glos laut Teilnehmern, die Union auch die Option einer Großen Koalition offen halten.
Stoiber äußerte sich laut dem Bericht in diesem Zusammenhang ausgesprochen positiv über die Zusammenarbeit mit SPD-Chef Franz Müntefering in der Föderalismuskommission.