Landtagswahl CDU drohen hohe Verluste in Hessen

Die Hessen sind äußerst unzufrieden mit ihrer Regierung. Nach einer Umfrage des Forsa-Instituts für den stern und die "Frankfurter Rundschau" muss die bislang allein regierende CDU deshalb mit hohen Verlusten rechnen. Doch die Opposition kann davon nicht profitieren.

Wenige Wochen vor der Landtagswahl Ende Januar zeichnet sich in Hessen ein schwarz-gelbes Bündnis ab. Wäre jetzt Landtagswahl, käme die CDU nach einer Umfrage des Forsa-Instituts für den stern und die "Frankfurter Rundschau" auf 41 Prozent der Stimmen, ein Minus von acht Prozentpunkten gegenüber der letzten Wahl vor fünf Jahren.

Die SPD verbessert sich leicht auf 30 Prozent, ein Punkt mehr als 2003. Auch die kleinen Parteien können zulegen: Die Grünen erzielen elf Prozent, plus 1, die FDP neun Prozent, ebenfalls plus 1. Die erstmals antretende Linke liegt derzeit bei fünf Prozent, ihr Einzug in den Landtag steht damit auf der Kippe.

Gemeinsam erreichen CDU und FDP damit 50 Prozent gegenüber 41 Prozent für SPD und Grüne.

Enttäuschung über Bildungspolitik

Aus der Forsa-Umfrage wird deutlich, dass in der Bevölkerung eine große Unzufriedenheit mit der CDU-Landesregierung herrscht: Mehr als jeder Zweite (52 Prozent) hat ein schlechtes Bild von ihrer Arbeit, nur 42 Prozent sind damit einverstanden. Und nur 28 Prozent der Hessen trauen der CDU zu, dass sie die Probleme des Landes am besten lösen kann - 2003 waren es noch 38 Prozent.

Angekreidet wird den Christdemokraten vor allem Versagen in der Bildungspolitik, dem in den Augen der Bürger nach wie vor größten Problem des Landes: Fast 60 Prozent der Bürger äußern sich "weniger" oder "gar nicht" zufrieden mit der Schulpolitik von Kultusministerin Karin Wolff.

Die SPD kann von den Verlusten der Christdemokraten jedoch kaum profitieren. Zwar begrüßen viele Bürger (49 Prozent), dass die Partei erneuerbare Energien wie die Windkraft ausbauen will, dies Thema hat für sie jedoch keine Priorität. Insgesamt meinen nur 14 Prozent der Hessen, die SPD könne die Probleme des Landes am besten lösen.

Im Vergleich der Spitzenkandidaten liegt Ministerpräsident Roland Koch (CDU) mit 42 Prozent klar vor SPD-Landeschefin Andrea Ypsilanti, die bei einer Direktwahl 30 Prozent erreichen würde. Dabei polarisiert Koch sehr stark: 44 Prozent finden ihn gut, 50 Prozent schlecht. Nur sechs Prozent haben von ihm keine Meinung. Bei Ypsilanti erlauben sich dagegen 40 Prozent der Hessen kein Urteil.

Matthias Weber