München Polizei bricht Demonstration gegen rechts wegen Überfüllung ab

Klare Ansage in München. Dort sprach die Polizei von 80.000 Teilnehmenden, die Veranstalter gar von 200.000.
Klare Ansage in München. Dort sprach die Polizei von 80.000 Teilnehmenden, die Veranstalter gar von 200.000.
© Sachelle Babbar / Picture Alliance
Zehntausende Menschen sind auch in München auf die Straße gegangen, um gegen rechts zu protestieren. Wegen Überfüllung musste die Polizei jedoch die Demonstration beenden.

Der Organisator einer Demonstration gegen rechts mit mindestens 80.000 Menschen in München hat die Veranstaltung wegen Überfüllung abgebrochen. Das sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur DPA am Sonntag. Die Sicherheit der Teilnehmer sei nicht mehr zu gewährleisten. Die Polizei ging von mindestens 80.000 Demonstrierenden aus, der Veranstalter sprach von 250.000. Am Freitag war bereits eine Demonstration gegen rechts und die AfD in Hamburg wegen des großen Menschenandrangs abgebrochen worden.

Demonstrationen in München und andernorts

Bundesweit hatten am Wochenende laut Polizei Hunderttausende ein Zeichen für Zusammenhalt und Toleranz in der Gesellschaft gesetzt.

Der Protest ist ausgelöst durch die Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam am 25. November 2023, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Dabei hat der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, nach eigenen Angaben über "Remigration" gesprochen. Damit meinen Rechtsextreme in der Regel, dass eine große Zahl Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.

Viele Demonstranten in München wandten sich auf Plakaten gegen rechtsextremes Gedankengut: "Remigriert euch ins Knie", "Lasst uns aus der Geschichte lernen statt sie zu wiederholen", "Keine Toleranz für Intoleranz", "AfD – Ein Albtraum für Deutschland" und "Braune Flaschen gehören in den Altglascontainer, nicht in den Bundestag" war dort unter anderem zu lesen.

Hinweis der Redaktion: Diese Meldung wurde nach ihrer Erstveröffentlichung aktualisiert.

DPA

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