Minus-Quote Brüssel schlägt Abitur-Alarm

Deutschland fällt durch und wird das EU-Ziel bei den Abiturienten-Zahlen bis 2010 nicht erreichen. Statt wie geplant mehr, gibt es sogar weniger Schüler, die die Hochschulreife erreichen.

Deutschland wird das EU-Ziel zur Steigerung der Abiturienten-Zahlen bis zum Jahr 2010 verfehlen. Der Anteil junger Bundesbürger mit Abitur sinkt nach neuesten Zahlen der EU-Kommission statt wie geplant zu steigen. Unter den 20- bis 24-Jährigen des Jahres 2007 hatten nach Angaben der Brüsseler Behörde bloß 72,5 Prozent die Schule mit dem Abitur oder einem gleichwertigen Abschluss verlassen - ein Minus von 2,2 Punkten verglichen mit dem Jahr 2000. EU-Ziel ist hingegen eine Steigerung auf 85 Prozent.

EU-weit sei der Anteil der Abiturienten in dieser Altersgruppe von 76,6 Prozent im Jahr 2000 auf zuletzt 78,1 Prozent gestiegen, teilte die Kommission mit. Von insgesamt fünf Bildungszielen werden die 27 EU-Staaten zusammengenommen nur die angestrebte Steigerung der Studienabschlüsse in mathematisch-technisch-naturwissenschaftlichen Fächern erreichen. Insgesamt verschlechtert hat sich hingegen die Lesefähigkeit der 15-Jährigen. Auf diesem Gebiet ist Deutschland einer der wenigen Mitgliedstaaten, in dem sich die Lage bessert.

EU-Bildungskommissar Jan Figel betonte die Bedeutung der Bildung für Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Europa. "Neue Jobs erfordern höhere Fertigkeiten", sagte der Slowake bei der Vorstellung des Jahresberichts 2008 über die Bildungssystem in der EU.

DPA
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