Missbrauchsfälle im Bistum Aachen 24 Priester seit 1945 verdächtigt

Die Aufklärungskampagne der katholischen Kirche fördert mehr und mehr Dunkles zutage. Insgesamt 24 katholische Priester aus dem Bistum Aachen werden des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen verdächtigt. Drei Fälle sollen sich in den vergangenen zwanzig Jahren ereignet haben.

Insgesamt 24 katholische Priester werden im Bistum Aachen verdächtigt, in den vergangenen 65 Jahren Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht zu haben. Von den Geistlichen leben noch acht, wie das Bistum am Freitag in Aachen mitteilte. Vor der Aufklärungskampagne der Kirche waren insgesamt nur acht Fälle bekannt. Am Sonntag soll während der Gottesdienste in den Gemeinden des Bistums ein Brief von Bischof Heinrich Mussinghoff verlesen werden, in dem er die Opfer und deren Familien um Entschuldigung für das Leid bittet, das ihnen angetan wurde.

Sieben der 24 Priester wurden der Erklärung zufolge wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger strafrechtlich verurteilt; bei einem ist der Ausgang des Verfahrens noch offen. Ein Missbrauchsfall wurde strafrechtlich nicht verfolgt, da keine Anzeige erstattet wurde. Bei den übrigen 15 war die Missbrauchsbeschuldigung strafrechtlich verjährt. Drei Fälle sollen sich in den vergangenen zwanzig Jahren ereignet haben. Diese Priester wurden nach kirchlichem Recht von ihren Ämtern enthoben. In einem Fall führte dieses Verfahren zur Entlassung aus dem Klerikerstand. Die beiden anderen Verfahren seien zurzeit noch anhängig, erklärte das Bistum.

AFP
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