Entgegen ersten Angaben ist die ermordete Carolin aus dem Ostseebad Graal-Müritz (Mecklenburg-Vorpommern) doch vergewaltigt worden. An der Leiche der 16-jährigen seien Spermaspuren gefunden worden, teilte der Rostocker Oberstaatsanwalt Holger Evermann mit. Eine DNA-Analyse habe ergeben, dass die Spuren eindeutig von dem verhafteten Tatverdächtigen stammten. Unmittelbar nach dem Auffinden der Toten war die Staatsanwaltschaft zwar von einem sexuellen Hintergrund der Tat ausgegangen, aber noch nicht von einer vollzogenen Vergewaltigung.
Bei dem vermutlichen Tätern handelt es um den mehrfach vorbestraften Maik S. aus Gelbensande, wie der Rostocker Oberstaatsanwalt sagte. Bereits am Donnerstag war bekannt geworden, dass am Tatort in der Rostocker Heide eine Zigarettenkippe und eine Jogginghosen-Kordel mit DNA-Spuren des 29-jährigen Mannes gefunden worden waren. Die Kordel soll aus der Hose stammen, die der Mann am Tattag getragen hatte. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass dieser das Mädchen mit dem Band gefesselt hat. Dabei ergibt sich eine Parallele zu einer früheren Vergewaltigung, deretwegen der Mann bis wenige Tage vor dem Tod von Carolin inhaftiert war: Bei dieser Tat hatte er sein Opfer im selben Waldgebiet an einen Baum gebunden. Bisher schweige der Tatverdächtige zu den Vorwürfen, sagte Evermann.
Für Oberstaatsanwalt Evermann ist die Spurenauswertung "im Prinzip abgeschlossen". Das Mädchen sei vermutlich durch massive Gewalt gegen den Kopf gestorben. Er hofft, in sechs Wochen Anklage erheben zu können.