Nach Anschlagsversuch Kontrollen an Flughäfen werden verschärft

Das Innenministerium schreibt das versuchte Flugzeug-Attentat in Detroit dem Terrornetzwerk al Kaida zu und zieht Konsequenzen: Die Standards bei der Passagier- und Handgepäckkontrolle an deutschen Flughäfen werden strenger. Aus Frankreich kommt ein Vorschlag nach US-Vorbild.

Flugreisende müssen sich auch in Deutschland auf noch mehr Kontrollen vor dem Flug einstellen: Nach dem vereitelten Terror-Anschlag auf ein US-Flugzeug hat das Innenministerium am Dienstag eine Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen angekündigt. Fluggäste würden künftig häufiger abgetastet und auch das Handgepäck solle noch gründlicher durchsucht werden.

Al-Kaida-Bekenntnis authentisch

Auslöser ist die Feststellung der Sicherheitsbehörden, dass das Bekenntnis von al Kaida zu dem Anschlagsversuch am 25. Dezember echt sei. Das teilte die Sprecherin von Bundesinnenminister Thomas de Maizière am Dienstag in Berlin mit. Der Anschlagsversuch unterstreiche die Bedeutung des transatlantischen Luftverkehrs als Terrorziel.

Innenminister Thomas de Maizière ließ mitteilen, dass er den Anschlagsversuch sehr ernst nehme. Anlass zur Panik gebe es aber nicht. Er bat die Betroffenen um Verständnis und riet, sich beim Handgepäck möglichst zu beschränken, um Verspätungen im Flugverkehr zu vermeiden.

Nacktscanner wieder im Gespräch

Unterdessen bröckelt offenbar der Widerstand gegen sogenannte Nacktscanner an deutschen Flughäfen. Nach Informationen der "Rheinischen Post" sind Union und FDP bereit, ihren Widerstand gegen die Geräte aufzugeben, sobald die Persönlichkeitsrechte von Flugpassagieren bei der Durchleuchtung gewahrt bleiben. Entsprechende Probeläufe unternimmt die Bundespolizei nach Angaben der Zeitung bereits seit einem Jahr.

Ein weiterer Vorschlag zur Verbesserung der Sicherheit in der EU kommt aus Frankreich: Wie die Zeitung "Figaro" am Dienstag berichtete, will Innenminister Brice Hortefeux Fluggesellschaften verpflichten, bereits bei der Reservierung personenbezogene Daten der Passagiere zu erheben, wie etwa Kreditkartennummer, Postanschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse.

AP · Reuters
AP/Reuters