Nach den jüngst offen zutage getretenen Spannungen in der SPD-Führung haben Kanzlerkandidat Peer Steinbrück und Parteichef Sigmar Gabriel ihren Willen zur Teamarbeit bekräftigt. "Wir sind doch keine politischen Masochisten. Natürlich achten wir in den kommenden Wochen noch mehr darauf, dass es keine Irritationen mehr gibt", sagte Steinbrück in einem gemeinsamen Interview der Zeitung "Bild".
Der Kanzlerkandidat will seine Forderung nach Loyalität auch von Parteichef Gabriel als einen Weckruf an die Adresse der gesamten Partei verstanden wissen. "In den letzten drei Monaten vor der Wahl müssen sich alle hinter der Kampagne und dem Kanzlerkandidaten versammeln. Alle", betonte Steinbrück.
Differenzen zwischen Steinbrück und Gabriel
Zu den Querelen vom vergangenen Wochenende sagte SPD-Chef Gabriel, in aufgeregten und anstrengenden Zeiten könne es "auch mal rumpeln". Mit Steinbrück könne man sich aber streiten, ohne dass etwas zurück bleibe. "Er ist zwar manchmal ein bisschen stur, aber auch einer der ehrlichsten Menschen, die ich in der Politik getroffen habe", so Gabriel.
Steinbrück hatte in einem "Spiegel"-Interview auch von Gabriel öffentlich Loyalität eingefordert. Dies war in der Öffentlichkeit als Zeichen starker Spannungen gedeutet worden. Unmittelbar darauf hatte die Parteiführung die Differenzen zwischen Steinbrück und Gabriel für ausgeräumt erklärt.