Pirna in Sachsen Unbekannte greifen Parteibüro von Linkspartei an

In der sächsischen Stadt Pirna wurden in der Nacht zu Samstag die Fenster eines Büros der Linkspartei eingeworfen. Währenddessen überprüft die Bundesanwaltschaft, ob sie nach fremdenfeindlichen Ausschreitungen die Ermittlungen im Nachbarort Heidenau an sich nimmt.

Im sächsischen Pirna ist in der Nacht zu Samstag ein Büro der Linkspartei angegriffen worden. Unbekannte warfen in der Kreisgeschäftsstelle fünf Scheiben ein und beschädigten die Eingangstür, wie die Polizei in Dresden mitteilte. Hinweise auf die Täter gibt es nicht. Ob es einen Zusammenhang mit den ausländerfeindlichen Protesten im benachbarten Heidenau gibt, konnte die Polizei nicht sagen. Es werde in alle Richtungen ermittelt.

In Heidenau selbst ist es nach rechten Protesten am Freitagabend ruhig geblieben. Bis zum Samstagmorgen habe es keine Zwischenfälle gegeben, teilte die Polizei in Dresden mit. In Heidenau gilt noch bis Montag ein Versammlungsverbot.

Bundesanwaltschaft prüft Zuständigkeit

Am Freitagnachmittag hatte es ein friedliches Willkommensfest für die dort untergebrachten Flüchtlinge gegeben. Später kesselte die Polizei rund 180 rechte Demonstranten ein, die sich in der Nähe versammelt hatten. Sie erhielten Platzverweise. Unterdessen hat die Bundesanwaltschaft einen Prüfvorgang angelegt und könnte damit die Ermittlungen zu den fremdenfeindlichen Ausschreitungen des vergangenen Wochenendes an sich ziehen. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Für den heutigen Samstag haben linke Gruppen in Dresden zu einer Demonstration für den Schutz von Flüchtlingen und gegen die aktuelle Asylpolitik in Deutschland aufgerufen. Die Veranstalter vom Bündnis "Dresden Nazifrei" haben 1000 Teilnehmer angemeldet und erwarten auch Demonstranten aus Leipzig, Berlin, Frankfurt und Jena. 

AFP · DPA
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