SICHERHEITSKONFERENZ Scharfe Kritik an massiven Polizeieinsätzen

Auf scharfe Kritik stösst das Vorgehen der Polizei bei der Sicherheitskonferenz in München. In der Nacht waren erneut fast 500 Demonstranten in Gewahrsam genommen worden.

Am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz hat die Polizei in der Nacht zum Sonntag zwischenzeitlich insgesamt 484 Demonstranten in Gewahrsam genommen. Die meisten waren allerdings nach Polizeiangaben am Sonntagmorgen bereits wieder auf freiem Fuß. 29 Menschen wurden festgenommen. Trotz eines Demonstrationsverbotes waren am Samstag erneut mehrere tausend Menschen auf die Straße gegangen. Zu den befürchteten schweren Ausschreitungen kam es aber nicht.

Scharfe Kritik an »überzogenen« Einsätzen

Bei den Landtagsgrünen stieß das Vorgehen der Polizei gegen Demonstranten auf heftige Kritik. Die Polizeieinsätze seien »überzogen und kontraproduktiv« gewesen, sagte die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Susanna Tausendfreund. Wiederholt seien friedliche Demonstranten »ohne nachvollziehbaren Grund auf brutale Art und Weise« festgesetzt worden. Der Polizei sei es offensichtlich um eine Machtdemonstration gegangen, erklärte Tausendfreund.

Münchner Innenstadt abgeriegelt

Auch am Sonntag war die Polizei mit einem starken Aufgebot in der Münchner Innenstadt präsent. Der Tagungsort im Nobel-Hotel Bayerischer Hof war wie schon am Vortag strengstens abgeriegelt. Bereits am Freitag war es in der Innenstadt zu Konfrontationen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen. Schon am Freitagabend nahm die Polizei mehr als 300 Menschen vorübergehend in Gewahrsam, 28 Demonstranten wurden festgenommen. Damit waren seit Beginn der Proteste rund 850 Menschen zumindest vorübergehend festgesetzt.