stern-RTL-Wahltrend Als Kanzlerkandidat hätte Steinmeier viel größere Chancen als Gabriel

Sigmar Gabriel kann sich kaum ein Deutscher als Kanzler vorstellen, zeigt der stern-RTL-Wahltrend. Sein Parteikollege Frank-Walter Steinmeier ist deutlich beliebter. So beliebt, dass er sogar Merkel gefährlich werden könnte.

Die SPD kann sich im stern-RTL-Wahltrend erstmals seit fünf Wochen wieder verbessern: Im Vergleich zur Vorwoche legt sie um einen Punkt zu auf 23 Prozent, während die FDP einen einbüßt und nun auf 6 Prozent kommt. Die Werte für die anderen Parteien bleiben unverändert: Die Union aus CDU und CSU stagniert bei 34 Prozent, die Grünen und die AfD bleiben bei jeweils 11 Prozent und die Linke bei 10 Prozent. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen zusammen 5 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 26 Prozent.

Sigmar Gabriel als Kanzler? Für die meisten Deutschen undenkbar

Bei der Kanzlerpräferenz liegt Angela Merkel mit 48 Prozent aktuell 34 Prozentpunkte vor SPD-Chef Sigmar Gabriel, den sich lediglich 14 Prozent als Kanzler wünschen. Würde nun Frank-Walter Steinmeier statt Gabriel gegen Merkel antreten, wäre das Ergebnis 40 zu 41 – der Außenminister läge nur einen Punkt hinter ihr.

Von den SPD-Anhängern würden sich 66 Prozent für Steinmeier entscheiden, 29 Prozentpunkte mehr als für Gabriel. Besonders ausgeprägt wäre Steinmeiers Plus vor Gabriel auch bei den Anhängern der Grünen (+ 33 Prozentpunkte) und der Linken (+ 39 Punkte).

Ob Steinmeier, der als beliebtester Sozialdemokrat schon für das Amt des Bundespräsidenten im Gespräch ist, mit diesem Ergebnis auch im Wahlkampf punkten könnte, ist für Forsa-Chef Manfred Güllner jedoch fraglich: "Denn dann wäre er wieder SPD-Mann – und kein politischer Solitär wie jetzt."

Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte vom 31. Oktober bis 4. November 2016 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL 2505 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische  Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.

Mehr zum Thema im stern Nr. 46/2016:

wm