Nachdem der Streit zwischen den beiden Schwesterparteien CDU und CSU über den Umgang mit dem Flüchtlingszustrom in der vergangenen Woche beigelegt schien und auch eine Einigung zwischen Union und SPD verkündet worden war, ist der Rückhalt für die Parteien der Großen Koalition in der Wählerschaft wieder angestiegen. Im stern-RTL-Wahltrend legt die Union im Vergleich zur Vorwoche um zwei Prozentpunkte auf 38 Prozent zu, die SPD um einen auf 25 Prozent. Die Grünen verschlechtern sich auf 10 Prozent, und auch die Linke schwächelt und kommt nur noch auf 8 Prozent. Die AfD bleibt bei 7, die FDP bei 5 Prozent. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen 7 Prozent.
Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 32 Prozent, zwei Punkte weniger als in der Vorwoche.
Forsa-Chef Manfred Güllner hält die gestiegenen Werte für CDU/CSU und SPD nach der scheinbaren Einigung in der Flüchtlingsfrage nur für ein kurzes Zwischenhoch: "Weil der Zwist nun offenbar doch weitergeht, steht zu erwarten, dass die Werte in dieser Woche mit ziemlicher Sicherheit wieder fallen werden."
Zutrauen der Wähler bleibt gering
Auch bei der politischen Kompetenz – welche Partei also mit den Problemen in Deutschland am besten fertig wird – konnten sowohl die Union als auch die SPD jeweils einen Prozentpunkt dazugewinnen. Der Union trauen nun wieder 25 Prozent aller Bundesbürger zu, mit den Problemen in Deutschland am besten fertig zu werden, der SPD 9 Prozent. 59 Prozent – zwei Punkte weniger als in der vergangenen Woche – trauen eine solche politische Kompetenz keiner Partei zu.
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte vom 2. bis 6. November 2015 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL 2503 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten.