Die Kölner Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen zur Spendenaffäre beim Kinderhilfswerk Unicef eingestellt. Das bestätigte ein Behördensprecher am Mittwoch. Gegen den mittlerweile zurückgetretenen Geschäftsführer des Kinderhilfswerks in Deutschland, Dietrich Garlichs, war wegen des Anfangsverdachts der Untreue ermittelt worden. Die Vorwürfe hatten die deutsche Unicef-Sektion in eine schwere Krise gestürzt.
Garlichs wurden unter anderem zu hohe Provisionszahlungen an professionelle Spendenwerber zur Last gelegt. Es habe sich aber kein hinreichender Tatverdacht ergeben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Garlichs' Verteidiger Christian Richter sagte: "Das kommt einem Freispruch gleich." Im Zuge der Affäre war Garlichs von seinem Amt zurückgetreten, und auch die ehrenamtliche Vorsitzende des Kinderhilfswerks, Heide Simonis, hatte ihren Posten geräumt.
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) entzog Unicef das Spendensiegel, das für den besonders verantwortungsvollen Umgang mit Spenden steht. Der neue Vorstandsvorsitzende von Unicef Deutschland, Jürgen Heraeus, will das Kinderhilfswerk aus der Krise führen. Sollte er Erfolg haben, könnte Unicef sogar das DZI-Spendensiegel zurückbekommen.