"Durch diese absurde Lüge, ich sei eine Art Doppelagent, ist mein Leben und das meiner Familie in größter Gefahr", sagte Amin Farhang der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Ich kann morgen auf der Straße erschossen werden." Einen unterschwelligen Vorwurf, er kooperiere mit dem Feind, weise Farhang zurück, heißt es in dem Bericht. Der BND hatte den E-Mail-Verkehr einer "Spiegel"-Journalistin mit afghanischen Politikern überwacht.
Keine Entschuldigung der Spitzel
Farhang sprach in der Zeitung von Rufmord und einem beispiellosen Skandal. Er habe erfahren, dass der BND seinen Computer im Büro manipuliert habe. Er gehe davon aus, dass nicht nur einer seiner Computer für wenige Monate überwacht worden sei, wie der BND behaupte. "Ich habe das Vertrauen verloren und nehme an, dass deutsche Agenten alle meine Telefonate und Emails noch immer überwachen." Enttäuscht zeigte sich Farhang darüber, dass weder der BND noch die Bundesregierung sich bei ihm entschuldigt hätten, obwohl die Affäre bereits seit Februar im BND bekannt sei. Das sei umso bedauerlicher, da er sich keine Belastung der Beziehungen zu Deutschland wünsche.
Der afghanische Außenminister Rangin Dadfar-Spanta kündigte an, die Abhöraktion bei der Bundesregierung zur Sprache zu bringen. "Wir werden das Thema in den nächsten Tagen bei der Bundesregierung ansprechen", sagte er der "Financial Times Deutschland".