Die Frustration der Bürger über die Volksvertreter wächst. Das zeigt eine große stern-Umfrage. Für das Hamburger Magazin fragt das Forsa-Institut regelmäßig die Deutschen, was das größte Problem des Landes sei. Auf diese Frage ohne Antwortvorgabe nennen derzeit spontan 35 Prozent die Unzufriedenheit über Politiker und Parteien – so viele wie nie zuvor. Im Februar waren es noch 28 Prozent.
Das Problem rangiert bei den Bundesbürgern deutlich vor den Themen Arbeitslosigkeit, die 26 Prozent nannten, sowie Atomausstieg (24 Prozent) und Preissteigerungen (20 Prozent).
Auf die Frage, ob die Politiker und Parteien eine klare Linie verfolgen, antworten 83 Prozent mit Nein und klagen, dass die Politik sprunghaft und unberechenbar sei. Nur 37 Prozent finden, die Politiker machten ihre Arbeit im Großen und Ganzen eher gut, die Mehrheit von 56 Prozent ist gegenteiliger Ansicht.
63 Prozent der 1003 Befragten glauben, dass die Politiker nicht die Interessen das Landes im Blick hätten, sondern eher auf ihren eigenen Vorteil bedacht seien. 69 Prozent sagen aber auch, dass die Volksvertreter angesichts einer komplizierter werdenden Welt überfordert seien. Nur ein Viertel der Bürger ist der Ansicht, die Politiker hätten die Probleme in Deutschland relativ gut im Griff.