Die CSU will Horst Seehofer als Minister für Landwirtschaft und Verbraucher vorschlagen. Diese Tendenz zeichnete sich am Sonntag nach intensiven Beratungen von CSU-Präsidiumsmitgliedern in München ab. Der Vorschlag soll der CDU-Vorsitzenden und künftigen Kanzlerin Angela Merkel unterbreitet werden, die am Montag die sieben Unionsminister in ihrem künftigen Kabinett vorstellen will.
Aus CSU-Kreisen verlautete, Merkel habe der kleinen Schwesterpartei angeboten, als zweites Ressort entweder die Verteidigung oder die Landwirtschaft zu übernehmen. Nach internen Gesprächen laute die Tendenz, "dass wir auf das Agrarministerium zugreifen werden". Präsenz in der Landwirtschaft sei für Bayern auch im Hinblick auf die nächste Landtagswahl wichtig. Schließlich komme jeder dritte Bauer in Deutschland aus Bayern. Auch sei der Verbraucherschutz ein gesellschaftspolitisch wichtiges Feld. Als Verteidigungsminister war zwischenzeitlich Michael Glos im Gespräch gewesen, der sich auch grundsätzlich bereit erklärt hatte, ein Ministeramt zu übernehmen.
Auf Glos könne man aber als CSU-Landesgruppenchef im Bundestag nicht verzichten, da er ein entscheidendes Scharnier für das Gelingen der angestrebten großen Koalition sei, hieß es. Die als Agrarministerin ins Gespräch gebrachte CSU-Ministerin Gerda Hasselfeldt soll nach diesen Informationen als Bundestagsvizepräsidentin vorgeschlagen werden.