Die frühere Putzfrau und schlagfertige Gewerkschafterin Susanne "Susi" Neumann ist nach zweieinhalb Jahren SPD-Mitgliedschaft aus der Partei ausgetreten. Die "Schlipsträger" in der SPD bestimmten den Weg, sie seien aber auf dem falschen, sagte die Frau aus dem Ruhrgebiet am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" hatte zuerst darüber berichtet.
"Das i-Pünktchen für mich war die Umgangsweise mit Marco Bülow." Der Dortmunder Bundestagsabgeordnete vom linken Parteiflügel hatte vor einigen Tagen die Partei verlassen. "Ein Politiker der sich 16 Jahre - mit meinen Worten - den Arsch aufgerissen hat. Aber gegen den Strom", sagte sie. Als er ausgetreten sei, seien andere Sozialdemokraten "wie die schlimmsten Geier über ihn hergefallen". Ihr Parteiaustritt sei nun auch vollzogen: "Ich bin aus der SPD ausgetreten." Bülow äußerte sich auf Twitter zum Austritt Neumanns.
Ein Auftritt mit Gabriel machte Neumann bekannt
Neumann war 2016 nach einem Talkshow-Auftritt in die SPD eingetreten. Sie wurde kurz darauf bundesweit bekannt, als sie dem damaligen SPD-Chef und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel bei einer SPD-Veranstaltung schlagfertig riet, aus der großen Koalition auszusteigen. "Wie eine Gelsenkirchener Putzfrau SPD-Chef Gabriel die Leviten liest", lautete damals eine Schlagzeile.
Sie bekräftigte jetzt ihre Kritik an der großen Koalition und kritisierte namentlich SPD-Chefin Andrea Nahles: "Die GroKo, die dann stattfand, war der erste Nackenschlag. Die Wahl von Nahles war der zweite Nackenschlag", sagte sie.