Ein Sprecher der Berliner SPD sagte am Mittwoch, Grass wolle sich an der Initiative "Wir für Wowereit" beteiligen. Dies bedeute, dass er öffentlichwirksam erklären werde, warum er für die Wiederwahl Wowereits eintrete. Ob es über ein Testimonial hinaus Veranstaltungen mit Grass geben werde, konnte der Sprecher nicht sagen.
Das ganze Interview
mit Klaus Wowereit lesen Sie im neuen stern, der am Donnerstag erscheint
Damit setzt Grass auch nach seinem Eingeständnis, Mitglied der Waffen-SS gewesen zu sein, sein politisches Engagement fort. "Ich habe ihn eingeladen, und er hat seine Unterstützung zugesagt," sagte Wowereit im stern-Interview. "Es wäre ja fatal, wenn das Lebenswerk von Günter Grass, sowohl des Schriftstellers als auch des politischen Mahners, jetzt infrage gestellt würde."
Grass hatte in den sechziger Jahren die Bundestagswahlkämpfe von Willy Brandt mit großem persönlichen Einsatz unterstützt. Auch nach seinem Parteiaustritt wegen der Asylrechtsänderung Anfang der neunziger Jahre war er der SPD verbunden geblieben. Am Mittwoch war er für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. In Berlin wird am 17. September ein neues Abgeordnetenhaus gewählt.
