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Weltjugendtag Papst empfängt Politprominenz

Politprominenz beim Papst: Am dritten Tag seines Deutschlandbesuchs hat Benedikt XVI. unter anderem Bundeskanzler Gerhard Schröder und CDU-Chefin Angela Merkel zu Privataudienzen in Köln empfangen. Zehntausende Jugendliche sind unterwegs zum Marienfeld.

Politprominenz beim Papst: Am dritten Tag seines Deutschlandbesuchs hat Benedikt XVI. unter anderem Bundeskanzler Gerhard Schröder und CDU-Chefin Angela Merkel zu Privataudienzen in Köln empfangen. Am frühen Abend steht ein Treffen mit Muslimen auf dem Programm. Anschließend soll Benedikt zum Abendgebet auf das Marienfeld bei Köln fahren.

In der aus Sicherheitsgründen weiträumig abgesperrten erzbischöflichen Residenz in Köln empfing das Kirchenoberhaupt zunächst Bundeskanzler Schröder und dessen Frau Doris Schröder-Köpf, Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und Unions-Kanzlerkandidatin Merkel, die von ihrem Ehemann begleitet wurde. Aus Teilnehmerkreisen verlautete, der Papst sei "sehr gut aufgelegt" gewesen. Er habe gescherzt und freue sich nach wie vor sehr, in Deutschland zu sein. Die Audienz mit dem Ehepaar Schröder sei in angenehmer und harmonischer Atmosphäre verlaufen, sagte Weltjugendtags-Sprecher Matthias Kopp. Zu den Inhalten wollte er unter Hinweis auf den privaten Charakter der Begegnungen nichts sagen.

Integration muslimischer Einwanderer

Merkel äußerte sich nach der Audienz erfreut. Es sei "eine große Freude" gewesen, "den Heiligen Vater gesehen zu haben. Wir haben uns gut unterhalten", sagte die CDU-Chefin. "Es war toll, einen deutschen Papst auf deutschem Boden zu treffen." Im Anschluss empfing der Papst den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers und dessen Frau Angelika, die Oberbürgermeister von Köln, Düsseldorf und Bonn, Fritz Schramma, Joachim Erwin und Bärbel Dieckmann. Ebenfalls beim Papst waren die Intendanten von ZDF und WDR, Markus Schächter und Fritz Pleitgen, Laienvertreter, Jugendliche und die brasilianischen Fußball-Legende Pélé.

Mit Rüttgers sprach der Papst nach dessen Angaben über die Integration muslimischer Einwanderer. Man sei sich einig gewesen, dass den Muslimen Religionsunterricht ermöglicht werden solle, "damit sie auf Dauer hier ein Heimat finden", sagte der CDU-Politiker nach seinem Treffen. Er habe den Papst "als großen Freund Deutschlands" empfunden, der sich auch mit viel Sympathie an seine Zeit in Nordrhein-Westfalen erinnert habe, fügte Rüttgers hinzu.

Das Marienfeld

Freier Nachmittag für das Kirchenoberhaupt

Der Papst, der bis Sonntag den Weltjugendtag (WJT) in Deutschland besucht, will mit den Jugendlichen am Abend ein Nachtgebet (Vigil) auf dem Marienfeld abhalten. Seit dem frühen Morgen strömten zehntausende Pilger zu dem ehemaligen Braunkohle-Tagebau rund 20 Kilometer von Köln entfernt. Die Verkehrslage war bereits ab Mittag nach Angaben der Organisatoren teilweise angespannt, die Autobahn 1 wurde zwischen den Anschlussstellen Köln-West und Erfttal gesperrt. Man rechne in Spitzenzeiten mit einem Ansturm von 100.000 Menschen zum Marienfeld. Die Veranstalter rieten nachdrücklich davon ab, mit Privatwagen zu fahren und stattdessen die verschiedenen Shuttle-Angebote zu nutzen. Ab dem Mittag fand auf dem Marienfeld ein musikalisches Vorprogramm statt - unter anderem mit der Kelly Family und der Sängerin Judy Bailey. Zum Abschlussgottesdienst werden am Sonntag rund 800.000 Menschen erwartet. Am Samstagnachmittag hatte der Papst frei. Nach dem anstrengenden Programm der vergangenen Tage habe der Heilige Vater etwas Ruhe verdient, erklärte ein WJT-Sprecher.

AP

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