Das erste TV-Duell zwischen den beiden US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump war das Event der Woche. Klar, dass auch die ZDF-Satire-Sendung "heute show" den politischen Schlagabtausch nicht unkommentiert lassen würde: Gleich zu Beginn lästerte Anchorman Oliver Welke über Donald Trump: "Sein Duellauftritt war ein Fiasko: Null vorbereitet, hat ohne Ende Quatsch geredet und wirres Zeug erzählt." Zudem habe Trump versehentlich verraten, dass er praktisch gar keine Steuern zahlt - laut Welke "ein kurzer, ehrlicher Moment. Ansonsten hat er wieder gelogen, dass sich die Balken biegen."
"Donald würde gern noch viel öfter lügen"
Dass es Trump mit den Fakten nicht allzu genau nimmt, hat der Milliardär schon häufig bewiesen. Immer wieder poltert der 70-Jährige mit strittigen Äußerungen los, nur um diese kurz darauf wieder zu revidieren. Geschadet hat es ihm nicht: Er hat im Wahlkampf nicht nur ein Dutzend Mitbewerber hinter sich gelassen, sondern ist in vielen Umfragen auch in Schlagreichweite zu Hillary Clinton gekommen, die vor wenigen Monaten noch als sichere Siegerin im Rennen um das Weiße Haus galt.
Die Häufigkeit, mit der Trump Unwahrheiten von sich gibt, ist dann aber doch erschreckend. Im Schnitt lügt der Republikaner alle drei Minuten und 15 Sekunden, wie ein Experte des US-Senders Fox in einem kurzen Einspieler sagt. "Keine schlechte Quote. Donald würde gerne noch viel öfter lügen, aber er muss ja zwischendurch auch noch Mexikaner, Behinderte und Frauen beleidigen", so Welke.

Trump: "Das habe ich nie gesagt"
Dann arbeitete sich der ZDF-Moderator noch an einzelnen Aussagen Trumps ab, etwa zur übertrieben hohen Arbeitslosigkeit in den USA oder dem US-Handelsdefizit. Auch Clinton versuchte während des TV-Duells, Trump mit seinem fehlenden Hintergrundwissen bloßzustellen. Etwa mit der Behauptung, der Klimawandel sei nur eine Erfindung der Chinesen. Doch Trump wischte den Angriff trocken mit einem "Das habe ich nie gesagt" beiseite.
Welkes Fazit: "Wenn der Präsident wird, dann müssen wir alle froh sein, wenn wir den Klimawandel noch erleben. Etwa, wenn er eines Tages den Nuklearcode mit seiner PIN-Nummer verwechselt".